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In 102 Sekunden wird es für Aue dunkel: 2:2 in Bielefeld

Schon nach 3:49 Minuten ist es für den selbst ernannten Kumpelverein FC Erzgebirge Aue im Kellerduell bei Arminia Bielefeld zappenduster geworden. Innerhalb von 102 Sekunden führte der Gastgeber nach zwei Standards durch die Treffer von Christoph Hemlein (3.) und Julian Börner (4.) mit 2:0. Am Ende zeigten die Sachsen Überlebensqualitäten und holten am Sonntag in der 2. Bundesliga mit dem 2:2 (2:0) wenigstens noch einen Zähler. Vor 16 368 Zuschauern in der Schüco-Arena traf Michael Görlitz (57.) nach einer unglücklichen Abwehraktion ins eigene Tor zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer, ehe der eingewechselte Nicky Adler (71.) zum Ausgleich traf. Aue bleibt Tabellenletzter direkt hinter Bielefeld.

«Wir haben die Woche viel gesprochen, viel verändert. Solche Tore nach Standards dürfen uns im Abstiegskampf aber nicht mehr passieren», sagte Torschütze Adler zu dem Fehlstart seines Teams. «Wir haben letzte Woche so auf die Fresse gekriegt. Und wir haben die ganze Woche über Standards geredet, dann bekommst du zwei solche Dinger. Das zu verkraften, ist nicht einfach», meinte Interiums-Trainer Robin Lenk und betonte in «sky»: «Ich habe gesagt, wenn wir ein Tor machen, leben wir wieder. Genauso ist es gekommen.»

Der bisherige Co-Trainer Lenk, der nach dem Rücktritt von Pavel Dotchev als Interimscoach agierte, nahm nach dem 1:4 im Sachsen-Derby gegen Dynamo Dresden gleich vier Veränderungen vor: Für Calogero Rizzuto (Gelbsperre), Simon Skarlatidis (Hand-Operation) sowie Louis Samson und Albert Bunjaku durften Fabian Kalig, Cebio Soukou, Fabio Kaufmann und Clemens Fandrich ran. Bielefelds Kramny tauschte nach dem 0:1 im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt zweimal aus. Für Tom Schütz (Gelbsperre) und Sören Brandy standen Reinhold Yabo und Keanu Staude in der Startformation.

Kaum hatten beide Trainer auf der Bank Platz genommen, schon jubelten die Gastgebern. Nach der ersten Ecke und einer Kopfballverlängerung beförderte Hemlein den Ball über die Linie. Der Schock war noch nicht verdaut, da zappelte der Ball nach einem Freistoß von der rechten Seite per Kopf von Börner aus fünf Metern erneut im Netz. Danach verflachte das Spiel - die Arminia musste nicht, Aue konnte nicht. «Nach der Halbzeit haben wir nicht mehr das gespielt, was wir können», meinte Bielefelds Christopher Nöthe.

Nach dem Wechsel investierte Aue etwas mehr. Nach dem glücklichen Anschlusstreffer brachte Lenk mit Adler und Mario Kvesic frische Stürmer und wurde belohnt. Adler traf nach einem unglücklichen Kopfball von Sebastian Schuppan ins Zentrum des Strafraums aus Nahdistanz zum Ausgleich. Danach drehten die Sachsen nochmal auf und waren den Siegtreffer sogar etwas näher.

Unterdessen ist Aue bei der Suche nach einem Dotchev-Nachfolger noch nicht fündig geworden. «Wir kommen voran, wir haben aber noch kein Ergebnis. Aber es könnte sich in Kürze ein Ergebnis abzeichnen», sagte Präsident Helge Leonhardt vor dem Spiel bei «Sky». Er bestätigte laufende Gespräche, wollte aber keine Namen nennen. Laut Medienberichten sind Peter Pacult (ehemals Dresden und RB Leipzig), Karsten Neitzel (ehemals Holstein Kiel) und Dirk Kunert (aktuell Trainer Hamburger SV II) Kandidaten für den Cheftrainer-Posten. «Die Tabellensituation ist schwierig. Und da muss ein Trainer auch dafür bereit sein, diese Aufgabe zu übernehmen», sagte Leonhardt und betonte: «Es gibt nur eine finale Aufgabenstellung, Klassenverbleib.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Friso Gentsch