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Rückschlag und Krawalle bei Dynamo, Befreiungsschlag für Aue

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. / Foto: David Inderlied/dpa/Symbolbild
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. / Foto: David Inderlied/dpa/Symbolbild

Rückschlag für Dynamo beim neuen Schlusslicht:

Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden kam beim Drittligaaufsteiger Bayreuth nur zu einem 1:1 (1:1). Zu wenig für die Ansprüche im Elbflorenz. Manuel Schäffler (7.) hatte Dynamo vor 8173 Zuschauern im Hans-Walter-Wild-Stadion in Führung gebracht. Kurz vor dem Pausenpfiff glichen die Hausherren durch Alexander Nollenberger (45.) aus. «Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir auch eine gewisse Demut an den Tag legen. Wir haben zwar geführt, aber wir haben in keiner Phase das gespielt, was wir spielen können. Insgesamt muss man sagen, dass es kein gutes Spiel war. Das können wir wesentlich besser», kritisierte Dynamo-Coach Markus Anfang.

Nach dem Seitenwechsel passierte wenig. Die Dresdner schoben sich den Ball teilweise uninspiriert durch die eigenen Reihen. Bayreuth fehlte in den entscheidenden Situationen die individuelle Klasse. Die Gastgeber zeigten aber mehr Mut als der Favorit aus Sachsen, dementsprechend unzufrieden gingen die Dresdner vom Platz. Mit einem Sieg wäre die SG auf den dritten Platz vorgerückt. Sportchef Ralf Becker: «Grundsätzlich haben wir die letzten Wochen gut gepunktet. Wir haben ein paar Spiele gewonnen und auch Selbstvertrauen. Wir sind noch in einem Prozess, die 16 neuen Spieler zu integrieren.»

Während der Partie kam es zu Ausschreitungen, bei denen mindestens 14 Menschen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Dynamo verurteilte in einer Stellungnahme die «gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten, Ordnungskräften und einigen Dynamo-Fans mit zahlreichen Verletzten auf allen Seiten». Nach Angaben des Vereins soll «der Auslöser dieser Eskalation noch völlig unklar» sein. «Daher bitten wir um Verständnis, dass wir uns erst vollumfänglich zu den Vorfällen äußern können, wenn eine gesamtheitliche Informationslage vorliegt. Der Prozess dazu wurde bereits gestern nach dem Spiel in Gang gesetzt», hieß es in der Vereinsmitteilung. Dynamo-Geschäftsführer Jürgen Wehlend betonte: «Unbestritten ist, dass jeder verletzte Mensch einer zu viel ist.»

Aue schafft ersten Saisonsieg:

Der FC Erzgebirge Aue hat seine Leidenszeit in der 3. Liga beendet. Am zehnten Spieltag feierte der Zweitliga-Absteiger den ersten Sieg. Im ersten Drittliga-Spiel nach dem Rücktritt von Präsident Helge Leonhardt und der Trennung von Cheftrainer Timo Rost kamen die Sachsen am Freitagabend zu einem 3:0 (2:0) gegen den SV Meppen. In einem kampfbetonten Spiel erzielten Tom Baumgart (31.), Dimitrij Nazarov (45.+4) und Steffen Nkansah (49.) vor 5480 Zuschauern im Erzgebirgsstadion die Treffer für die Mannschaft von Interimstrainer Carsten Müller. «Es geht nicht um mich, es geht um den Verein. Der Sieg ist ein kleiner Schulterschluss mit den Fans», sagte Müller und ergänzte: «Nicht nur bei mir ist die Erleichterung groß, doch es ist nur ein Schritt. Wir tun gut daran, demütig zu bleiben.»

Der neue Sportchef Matthias Heidrich will nun in Kürze mit «Ruhe und großer Sorgfalt» die Trainersuche abschließen. Dann wolle man «sich stabilisieren und den Anschluss schaffen», betonte er. Auffällig: Ex-Trainer Rico Schmitt, Cheftrainer von 2009 bis 2012, war Augenzeuge im Stadion. Er führte den FCE in seiner ersten Saison als Cheftrainer in die zweite Liga.

Bei Aue nahm Müller im Vergleich zur 1:3-Niederlage bei 1860 München vier Wechsel vor. In das Tor kehrte Stammkeeper Martin Männel zurück, zudem begannen Nazarov, Marco Schikora und Lenn Jastremski. Aue überzeugte mit alten Tugenden und wurde auch mit Treffern belohnt. Maximilian Thiel tankte sich im Strafraum durch und lupfte den Ball über Meppens Schlussmann Jonas Kersken, sodass der freie Baumgart ihn nur noch über die Linie nicken musste. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde zunächst ein Schikora-Treffer zurückgenommen, ehe Nazarov mit einer Direktabnahme aus rund 20 Metern den Ball ins lange Eck hämmerte. Vier Minuten nach Wiederanpfiff sorgte Nkansah nach einer Ecke für eine Vorentscheidung. Der Sieg gerieht durch die Rote Karte des zuvor sehr agilen Maximilian Thiel in der 62. Minute nicht in Gefahr.

Halle rutscht nach Niederlage in den Tabellenkeller:

Der Hallesche FC ist in die Abstiegszone der 3. Liga gerutscht. Die Saalestädter verloren am Samstag beim MSV Duisburg mit 0:1 (0:0). Marvin Bakalorz (64.) erzielte nach einer Ecke per Kopfball das Tor für die vom ehemaligen HFC-Trainer Torsten Ziegner betreuten Gastgeber, die nach vier sieglosen Auftritten wieder als Sieger den Platz verlassen konnten. Halle fällt nach der sechsten Saisonniederlage auf den 17. Platz zurück und wartet weiter auf den ersten Auswärtssieg. «Wir sind enttäuscht. Wir wollten etwas mitnehmen. Wir wussten, dass eine große Wucht auf uns zukommt. Dass das Tor nach einem Standard fällt, ist ärgerlich. In der Summe war das aber zu wenig. Wir müssen vielleicht zurecht ohne Punkt rausgehen», sagte HFC-Coach Andre Meyer.

Beide Mannschaften benötigten eine zwanzigminütige Anlaufphase, um sich auf die schwierigen Platzverhältnisse einzustellen. Auf dem tiefen Boden setzten die Gastgeber die ersten Offensivakzente. Beim Schuss von Drittliga-Debütant Baran Mogultay (22.) rettete HFC-Verteidiger Jannes Vollert kurz vor der Torlinie. Bakalorz (43.) köpfte nur knapp vorbei. Die Gäste blieben lange Zeit erschreckend harmlos, wären aber fast mit dem Halbzeitpfiff in Führung gegangen. Aus 15 Metern traf Tom Zimmerschied (44.) aber nur den Querbalken des Duisburger Tores. Auch nach dem Seitenwechsel taten sich beide Mannschaften sehr schwer, aus dem Spiel heraus torgefährliche Aktionen zu kreieren. So entsprang der entscheidende Treffer einer Standardsituation. Der von Kolja Pusch getretene Eckball landete genau auf dem Kopf des ungedeckten Bakalorz.

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