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Linke fordert Kampf gegen Kinderarmut

Ein Mann und zwei Kinder werfen Schatten auf die mit Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte. Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild
Ein Mann und zwei Kinder werfen Schatten auf die mit Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte. Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild

Auch in einem reichen Land wie Deutschland gibt es Kinderarmut. Das gilt für jene Mädchen und Jungen, deren Eltern nur ein geringes Einkommen beziehen. Sie müssen im Unterschied zu Gleichaltrigen auf viele Dinge verzichten.

Die Linke hat zum Internationalen Kindertag (1. Juni) mehr Engagement im Kampf gegen Kinderarmut gefordert. «Für eines der reichsten Länder der Erde ist es beschämend, dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind», sagte die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. Die Corona-Pandemie habe die Einkommenssituation für viele Familien deutlich verschlechtert.

Beleg dafür sei etwa der Anstieg beim Kinderzuschlag. Laut Statistik wurde er im April dieses Jahres für 33 943 Kinder gezahlt, im Dezember 2020 sogar für 35 157. Anfang 2020 waren es erst 12 340. Kinderzuschlag wird gewährt, wenn das Einkommen nicht für die ganze Familie reicht.

«Genau betrachtet geht es bei Kinderarmut um die Armut der Eltern. Wir brauchen Löhne, von denen Familien leben können. Prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit, Teilzeit und Minijobs müssen zurückgedrängt, der Mindestlohn in einem ersten Schritt auf mindestens 12 Euro erhöht werden», bekräftigte Zimmermann alte Forderungen der Linken. Zudem gelte es bessere Angebote für die Kinderbetreuung zu schaffen, insbesondere in den Randzeiten: «Vor allem auch für Alleinerziehende muss deutlich mehr getan werden.»

Zimmermann appellierte an die Bundesregierung, endlich ein umfassendes Konzept gegen Kinderarmut vorzulegen. Das sei der Bund den Eltern und ihren Kindern bisher schuldig geblieben: «Die Leistungen für Kinder müssen erhöht und eine eigenständige Kindergrundsicherung eingeführt werden. Die sozialen Leistungen müssen Armut verhindern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.»

Zimmermann, Sozialexpertin der Linken und Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Bundestag, fragt Daten zu sozialen Themen regelmäßig bei den Statistikbehörden oder der Bundesagentur für Arbeit ab. Demnach lebten Ende 2020 in Sachsen 73 567 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bei einem Elternteil oder in Familien, die auf Hartz IV angewiesen waren - mehr als jeder Zehnte (11,4 Prozent) aus dieser Altersgruppe.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH