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Nikolaikirche-Pfarrer: Geistliche Demonstration gegen Krieg

Sebastian Feydt. / Foto: Robert Michael/zb/dpa/Archivbild
Sebastian Feydt. / Foto: Robert Michael/zb/dpa/Archivbild

Für den Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Sebastian Feydt, ist Ostern in diesem Jahr besonders ein Statement für Frieden und Freiheit. «Ostern, das Fest am Sonntag, feiert den Aufstand gegen die Gewalt», sagte er am Karfreitag der Deutschen Presse-Agentur. «Ostern ist eine Demonstration, die geistliche Demonstration gegen den Krieg, für die Freiheit von allem, was Menschen unfrei und abhängig macht.» Ostern werde zum Fest der Freiheit, «weil Menschen weltweit sich nicht in ihrer Hoffnung begrenzen lassen, dass am Ende nicht die Toten, nicht die Gewalt, sondern die Freiheit und der Friede obsiegen werden».

Der Karfreitag stehe, im Schatten des Krieges in der Ukraine, im Zeichen des Widerstands gegen Gewalt. «Es ist der Tag, an dem wir uns bewusst mit unsäglichem Leid, mit der menschlichen Brutalität auseinander- und widersetzen», sagte Feydt, der über ein Jahrzehnt als Pfarrer der Dresdner Frauenkirche auch die Friedensarbeit verantwortete. Gerade an diesem «Erinnerungstag an das brutale Morden, an die Gewalt, die Menschen einander antun, verbindet uns der Tag der Kreuzigung Christi mit den gedemütigten, verfolgten, vertriebenen, vergewaltigten und ermordeten Menschen in der Ukraine».

Auch in der Nikolaikirche, die seit der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 weltweit als ein Ort der Freiheit gilt, wird an den Feiertagen um Frieden gebeten für die Ukraine. Viele Menschen wüssten auch nach über dreißig Jahren zu schätzen, dass es damals zu keinem Blutvergießen in Leipzig kam, die sowjetischen Soldaten und Panzer in ihren Kasernen blieben. Die montäglichen Friedensgebete von damals finden bis heute statt. «Und wie einst wird der Ruf nach Freiheit, nach Frieden und Gerechtigkeit laut», sagte Feydt. Die Gebete verbänden die Menschen auch mit den Gläubigen in Kiew, der Partnerstadt von Leipzig.

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