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Kultursenat: Pandemie bedroht Sachsens Kultur existenziell

Die erneuten harten Corona-Eindämmungsmaßnahmen stürzen die Kulturszene aus Sicht des Sächsischen Kultursenats in eine existenzielle Krise. «Schon jetzt steht zu befürchten, dass durch die Corona-Pandemie kulturelle Strukturen irreparabel geschädigt wurden und wir die Menschen verlieren, deren Kreativität unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität ist», sagte Präsidentin Friederike Koch-Heinrichs laut Mitteilung am Dienstag bei der Übergabe des ersten Berichts zum Kulturraumgesetz an den Landtag in Dresden. «Es braucht daher dringend Lösungsansätze für klare Zukunftsperspektiven.»

Untersucht wurden die Finanzierung der kulturellen Infrastruktur in ländlichen Gebieten, die tarifgerechte Bezahlung im Bereich Kunst und Kultur und die Dynamisierung der Kulturraummittel. Im Ergebnis sind strukturelle Probleme in diesen Bereichen benannt, die laut der Analyse seit Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Kultur gefährden und nur gemeinsam von Land, Kommunen und Kulturverbänden zu lösen sind.

Das Kulturraumgesetz, das seit 1994 Erhalt und Ausbau der Kulturlandschaft unterstützt, «ist einzigartig in Deutschland und trägt als zentrales Instrument der Kulturförderung entscheidend zur Chancengleichheit in Sachsen bei», sagte Koch-Hinrichs. Wesentlich für diesen Erfolg sei die gemeinsame Finanzierung durch Freistaat, Landkreise und Kommunen. Dabei entwickeln die einzelnen Regionen individuelle Schwerpunkte für ihre Kulturräume, fördern die künstlerische Qualität vor Ort, den Erhalt regionaler Kultureinrichtungen und innovative Projekte.

Aus Sicht des Kultursenats muss die Wirksamkeit des Gesetzes regelmäßig überprüft und an die Realität angepasst werden. Notwendig sei unter anderem, die Berechnung der Landeszuweisung jährlich zu aktualisieren. Der aktuelle Doppelhaushalt 2021/2022 sieht jeweils fast 107,9 Millionen Euro für die Kulturpflege vor, die durch regionale Anteile ergänzt in den acht Kulturräumen ergänzt werden.

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