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Bauern bremsen Verkehr an Autobahnbrücken in Sachsen aus

Landwirte demonstrieren mit ihren Traktoren auf der Autobahnbrücke der B107 bei Grimma. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Landwirte demonstrieren mit ihren Traktoren auf der Autobahnbrücke der B107 bei Grimma. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Aus Protest gegen die deutsche und europäische Agrarpolitik haben Bauern am Dienstagabend in Sachsen an mehreren Autobahnbrücken den Verkehr blockiert. In Chemnitz, Bautzen und Grimma hätten sich rund 500 Personen mit etwa 300 Traktoren beteiligt, sagte Robert Erdmann vom veranstaltenden Verein «Land schafft Verbindung Sachsen».

Die Bauern hätten eine Rettungsgasse gebildet. Die Polizei habe den Bereich zudem abgesperrt, sagte Erdmann.

Die Bauern wenden sich kurz vor einer Agrarministerkonferenz unter anderem gegen das sogenannte Mercosur-Abkommen. Die EU verhandelt schon seit vielen Jahren mit den Mercosur-Staaten, zu denen Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay gehören, über ein Abkommen. Entstehen würde eine der größten Freihandelszonen der Welt.

Es könne nicht sein, dass hunderttausende Tonnen Agrargüter ohne klare Herkunft, soziale und ökologische Standards nach Europa importiert werden sollen, während in Europa landwirtschaftliche Flächen stillgelegt würden, hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Nötig seien europäische Standards bei Importen.

Außerdem soll der Schutzstatus des Wolfes überdacht werden. «Artenschutz und Weidetierhaltung dürfen kein Widerspruch sein.» Es brauche eine Änderung im Jagdrecht, um die «ungebremste Ausbreitung zu unterbinden». Die Agrarminister der Länder und das Bundeslandwirtschaftsministerium müssten einen Weg finden, die brennenden Fragen der Agrarpolitik zu beantworten.

Am Mittwochabend beginnt in Büsum (Schleswig-Holstein) eine Agrarministerkonferenz. Wichtige Themen werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Kiel die Agrarpolitik der EU, der Umbau der Tierhaltung sowie der EU-Verordnungsvorschlag zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sein.

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