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Stadtarchiv zeigt Privates und Amtliches aus Flut 2002

Mit einer besonderen Ausstellung erinnert das Stadtarchiv Dresden an das Elbehochwasser vor 20 Jahren. Neben Verwüstung, Zerstörung und Verlust «gab es viele wunderbare Momente der Gemeinschaft und Solidarität», sagte Direktor Thomas Kübler am Freitag bei der Präsentation. 90 von 100 Menschen, die es erlebt hätten, sähen das so. «Das gab's nie wieder.» Zugleich illustrieren Flutschutzmodelle, was seitdem getan wurde.

In der Schau «Neun Meter vierzig», so der Titel in Anlehnung an den Rekord-Pegelstand des Flusses am 14. August 2022, sind rund 280 Objekte sowie ganz private und amtliche Dokumente versammelt. Nach dem Aufruf vor einem Jahr an die Bevölkerung zu Erinnerungsstücken «kam eine Flut» von Gegenständen, Fotos, Briefen, sagte Kübler. Dazu kämen Zeitzeugnisse aus Ämtern und Institutionen, die noch nie gezeigt worden seien, und «Trigger», die Erlebtes sofort ins Gedächtnis riefen.

Ein Krankenhausbett steht für die Evakuierung des Universitätsklinikums - «das war eine der größten logistischen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte» - oder Fotos von Gaffern für Katastrophentourismus. Es gibt ein mit Elbeschlamm bedecktes Fahrrad oder einen aus der Flut geretteten Erzgebirgischen Nussknacker, nach realem Vorbild wurde eine Sandsackschaufelstation aufgebaut und eine Ecke mit Originalmüll von damals, als Zeugnis der Lawine, die das Wasser hinterließ.

«Private Fotos und Videos zeigen die Dimension der Flut an Stellen, von denen es keine offiziellen Aufnahmen gibt», sagte Kübler. Und das Gemälde «Fels», das der aus Dresden stammende Maler Gerhard Richter zur Benefizauktion für das hochwassersichere Depot der Staatlichen Kunstsammlungen spendete, ist als Plakat auf Leinwand präsent. Der Fundus ist bis Anfang November zu sehen und bleibt dann im Archiv. Das hat laut Kübler zur Jahrhundertflut einen Bestand, der 360 laufende Meter oder insgesamt 1,8 Millionen Dokumente umfasst.

Im August 2002 wurden Teile der Stadt durch das durch Dauerregen zum reißenden Strom gewordene Gebirgsflüsschen Weißeritz überflutet und dann durch die anschwellende Elbe beschädigt.

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