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Sachsen will Eigentum an Benin-Bronzen zurückgeben

Bronze-Skulpuren in einem Arbeitsraum des Depots im Museum für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Bronze-Skulpuren in einem Arbeitsraum des Depots im Museum für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Nach der Einigung zwischen Deutschland und Nigeria über die sogenannten Benin-Bronzen will Sachsen die Eigentumsrechte an den Objekten, die sich in seinen Museen befinden, zurückgeben. Das Kabinett wird voraussichtlich am 12. Juli über die Voraussetzungen für konkrete Verhandlungen mit der nigerianischen Seite und den rechtlichen Eigentumsübergang beraten und entscheiden. Das sagte ein Sprecher des Kulturministeriums am Mittwoch. Es werde in Kürze eine nigerianische Delegation erwartet - zum fachlichen Austausch auf Museumsebene.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass beide Länder sich über den Umgang mit den Bronzen verständigt haben. Für Freitag ist im Auswärtigen Amt die Unterzeichnung einer Absichtserklärung geplant, die den Weg für die Eigentumsübertragungen freimacht.

Die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) Dresden begrüßten die Vereinbarung zu den Benin-Bronzen und die damit verbundene angestrebte engere Museumskooperation zwischen Deutschland und Nigeria, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. Sie sei eine Absichtserklärung, die von den Bundesländern umgesetzt werden müsse.

Die zu den SKD gehörenden Staatlichen Ethnographischen Sammlungen (SES) haben den Angaben zufolge ein großes Konvolut an Bronzen und sind seit langem in konstruktiven Gesprächen mit Nigeria. Es solle gemeinsam entschieden werden, welche Bronzen übergeben werden und welche als Leihgaben bleiben, die die nicht aus Unrecht herstammenden Bronzen ergänzen.

Mit 263 Objekten haben die SES den nach Berlin zweitgrößten Bestand an Kunstwerken, die auf die britischen Plünderungen 1897 im damaligen Königreich Benin zurückgehen. Die Stücke kamen auf unterschiedlichen Wegen in die Völkerkundemuseen Leipzig und Dresden. Dazu gehören Bronzefiguren, Köpfe von Königen und Tieren, auch Reliefplatten, Elfenbein und kleinere Objekte wie Armbänder sind darunter.

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