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«Grand Macabre» in Dresden: Beifall für ein schwieriges Werk

Solistin Hila Baggio während einer Fotoprobe der Oper «Le Grand Macabre». Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Solistin Hila Baggio während einer Fotoprobe der Oper «Le Grand Macabre». Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Weltuntergangsstimmung in der Semperoper: Eine Neuinszenierung der Oper «Le Grand Macabre» von György Ligeti ist bei ihrer Premiere am Sonntag in Dresden vom Publikum mit freundlichem Beifall aufgenommen worden. Die Regie hatte der Spanier Calixto Bieito, die musikalische Leitung lag in den Händen des israelischen Dirigenten Omer Meir Wellber, der Erster Gastdirigent an der Sächsischen Staatsoper in Dresden ist. Unter den Solisten ragten vor allem Iris Vermillion (Mescalina), Katerina von Bennigsen und Annelie Sophie Müller als Liebespaar Amanda und Amando sowie Gerhard Siegel (Piet vom Fass) und Markus Marquardt (Nekrotzar) hervor.

Gleich zu Beginn hatte Bieito einen kleinen Theaterskandal in seine Inszenierung eingebaut. Die Damen und Herren des Staatsopernchores pöbelten lautstark im 2. Rang und verließen unter Buh-Rufen den Saal. Ein Skandal ist das 1978 in Stockholm uraufgeführte Stück freilich schon lange nicht mehr, auch wenn Ligeti nach Ansicht von Wellber seine Musik «gegen das Publikum» schrieb - weshalb die Leute «direkt mit vorgehaltener Waffe» im Saal sitzen würden, wie der Dirigent es im Programmheft formulierte. Bis auf ein paar vorzeitige «Saalflüchtlinge» ließen sich die Dresdner aber auf die mitunter chaotisch wirkende Musik ein und jubelten der Staatskapelle zu.

Das Bühnenbild von Rebecca Ringst unterstützte das Anliegen der Inszenierung, die sich anbahnende Apokalypse wie einen Sog wirken zu lassen. Regisseur Bieito sieht nach eigenem Bekunden in dem Stück Parallelen zur heutigen Zeit, die mit einem rasanten technischen Wandel und der Klimakrise viele Menschen den Halt verlieren lässt. Ligeti hatte das Stück freilich auch als Farce angelegt und gibt den Zuschauern am Ende eine lebensbejahende Botschaft mit auf den Weg: «Fürchtet den Tod nicht, gute Leut'! Irgendwann kommt er, doch nicht heut'! Lebt so lang in Heiterkeit!.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Solistin Hila Baggio während einer Fotoprobe der Oper «Le Grand Macabre». Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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