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Energiekrise: Museumsbund warnt vor neuen Schließungen

Eine Mitarbeiterin des Finanzministeriums Sachsen begutachtet im Textildepot des Residenzschloss den Wandteppich „Die Ohnmacht der Esther“. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Eine Mitarbeiterin des Finanzministeriums Sachsen begutachtet im Textildepot des Residenzschloss den Wandteppich „Die Ohnmacht der Esther“. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Der Sächsische Museumsbund hat mit Blick auf den Corona-Herbst und die Energie-Krise vor einer neuerlichen Schließung der Museen in Sachsen gewarnt. Sie dürften nicht wieder dem Freizeitsektor zugeordnet werden, sondern seien als Bildungseinrichtungen systemrelevant, sagte Präsidentin Sabine Wolfram am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. In einem offenen Brief an Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) erinnert der Verband an die im Januar gegebene Zusage, dass Museen nicht mehr geschlossen werden sollen. «Aber das ist eine Verordnung, kein Gesetz, de facto kann man das wieder über Bord werfen», sagte Wolfram.

Ein weiterer Lockdown würde das mühsam aktivierte Band zum Publikum wieder abreißen lassen, zum Nachteil der Kultur- und Bildungslandschaft, heißt es in dem Schreiben. «Das hält die Kulturbranche nicht noch einmal aus», sagte Wolfram. Angesichts zunehmender Corona-Fälle, Gesprächen über den Umgang damit und der pauschalen Anordnung von Gasreduzierungen durch den Städtetag in Freizeiteinrichtungen bestehe die Gefahr, «dass wir wieder darunter eingeordnet werden».

Mit dem Offenen Briefe wolle der Verband darauf aufmerksam machen, «dass wir nicht wieder als Letzte gefragt werden», sagte Wolfram. Und er verlangt, dass seine Interessen und die Bedeutung der Museen für die Gesellschaft bei allen künftigen Debatten «unbedingt» berücksichtigt werden - auch im Umgang mit Energieengpässen und ähnlichen Krisen.

Laut Wolfram herrscht nach den Besuchseinschränkungen und Zwangspausen noch längst keine Normalität in den Häusern, «aber die Leute kehren schon zurück». Die ersten Monate seien besser gewesen als erhofft, um Gelegenheitsbesucher müsse geworben werden. In die momentan positive Stimmung aber mischten sich Befürchtungen. «Jede Schließung ist ein neuer Dämpfer.»

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