Die Dresdner Musikfestspiele wollen im kommenden Jahr mit Klassik, Jazz und Comedy viel Lebenslust verbreiten. Unter dem Motto «Leichtigkeit des Seins» erweitert eines der bekanntesten deutschen Festivals sein Genrespektrum mit den Sparten Schauspiel und Comedy, teilten die Festspiele mit. Schon beim Auftakt am 14. Mai 2026 solle es humorvoll zugehen, wenn die Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Tabita Berglund auf Comedian Olaf Schubert trifft.
Das Motto des Festivals wirke angesichts der vielen Spannungen und Konflikte in der Welt wie eine Provokation, betonte Festspielintendant Jan Vogler. «Wir sind in schweren Zeiten», sagte er. Man wache früh auf und erfahre von Neuigkeiten, die nicht immer leicht zu verdauen sind. Dennoch sei die Leichtigkeit des Seins etwas, das der Mensch permanent braucht - auch in schweren Zeiten, so Vogler. Man brauche Leichtigkeit als Gegengewicht zur Schwere.
Residenz für London Philharmonic Orchestra
Auch auf die dritte Ausgabe der «Cellomania» darf sich das Publikum freuen. Das «Festival im Festival» vereint etwa 30 renommierte Cellisten aus aller Welt, wobei auch Intendant Vogler in die Saiten seines Cellos greift. Das London Philharmonic Orchestra unter Edward Gardner hat eine Residenz bei den Musikfestspielen und legt den Schwerpunkt auf Kompositionen von Edward Elgar. «Leichtigkeit ist die Kür des Lebens. Mit musikalischen Höchstleistungen variieren die Dresdner Musikfestspiele 2026 die Leichtigkeit des Seins in vier spannenden Wochen, Abend für Abend», versprach Vogler.
Wagner-Zyklus wird vollendet
Mit Richard Wagners «Götterdämmerung» schließen das Festspielorchester und das Ensemble Concerto Köln unter der Leitung von Kent Nagano ihren Wagner-Zyklus ab. Mit «The Wagner Cycles» verbinden die Musikfestspiele musikalische Praxis und Wissenschaft zu einem neuartigen Klangerlebnis. Auf historischen Instrumenten sowie im Gesangs- und Sprachstil der Wagner-Zeit wurden seit 2023 bei den vier Teilen vom «Ring des Nibelungen» unbekannte oder vergessene Facetten der Musik freigelegt und europaweit aufgeführt.
64 Aufführungen von Jazz über Weltmusik bis Schauspiel
Dabei soll sich das Motto wie ein roter Faden durch die 64 Veranstaltungen ziehen. Neben Klassik und Oper bekommen auch Jazz, Weltmusik, Crossover, Tanz, Schauspiel, Lesung und Performance eine Bühne. Fast 30 Künstler und Ensembles feiern 2026 ihr Debüt bei den Dresdner Festspielen, darunter der österreichische Schauspieler Tobias Moretti, das Wiener Burgtheater sowie der Pianist und als «Cateen» bekannte Youtube-Star Hayato Sumino.
Hollywood-Legende Bill Murray kommt zum Finale
Ein Rendezvous gibt es mit den Pianisten Chilly Gonzales, Igor Levit, Martha Argerich, der Schauspielerin Martina Gedeck, Sängerin Noa, dem Trompeter Till Brönner und der Hornistin Sarah Willis. Das Abschlusskonzert verspricht ein Wiedersehen mit Hollywood-Legende Bill Murray, der gemeinsam mit Jan Vogler, Mira Wang und Vanessa Perez literarischen Klassikern mit Musik von Bach, Bernstein, Gershwin und Piazzolla Leichtigkeit verleihen will.
Mit Blick auf die finanzielle Lage der Stadt Dresden schwindet die Leichtigkeit der Festspiele allerdings etwas. Im kommenden Jahr sinkt der städtische Zuschuss von 1,25 Millionen Euro auf 900.000 Euro. Dennoch soll der Etat bei etwa fünf Millionen Euro bleiben. Vogler will die Sponsorengelder von bisher 1,5 Millionen Euro möglichst erhöhen, genauso wie die Einnahmen aus Ticketerlös und Tourneebetrieb. «Der Eigenanteil wird steigen. Wir trauen uns das zu», sagte der Intendant.
Der Vorverkauf für die 49. Dresdner Musikfestspiele vom 14. Mai bis 14. Juni 2026 beginnt am Dienstag (18. November).
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