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Barockschloss Rammenau: Jubiläum trotz Corona

Das Barockschloss Rammenau im Sonnenlicht am Morgen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Das Barockschloss Rammenau im Sonnenlicht am Morgen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Vor 300 Jahren wurde der Grundstein für eine der schönsten Landbarockanlagen Sachsens gelegt. Vorträge, Konzerte und Führungen sollen an die wechselvolle Geschichte des Hauses erinnern.

300 Jahre Barockschloss Rammenau: Das einzige vollständig erhaltene Rittergut in Sachsen feiert 2021 sein Schlossjubiläum. Nach Angaben der Einrichtung soll das Jubiläumsjahr mit einer symbolischen Grundsteinlegung am 20. Juni beginnen. Begleitet wird das Festjahr unter anderem mit Vorträgen zum Schloss, seiner Geschichte und dem Park. Zu den Referenten gehört auch Hans-Henning von Kleist. Er ist der Nachfahre des ehemaligen Schlossbesitzers Friedrich von Kleist und betreibt heute in der Oberlausitz eine Leinenmanufaktur.

Für die Internationalen Oberlausitzer Leinentage ist das Barockschloss Rammenau im Landkreis Bautzen weit über Sachsens Grenzen hinaus bekannt. Wegen der Corona-Krise fiel die Großveranstaltung 2020 aus. Stattdessen gab es «kleine Markttage für Leinen- und Naturprodukte.» Dieses Format soll in diesem Jahr aufgrund der andauernden Pandemie neu aufgelegt werden. An den beiden letzten August-Wochenenden sowie am ersten September-Wochenende sind im Meierhof der Schlossanlage 20 bis 25 ausgewählte Manufakturen aus Deutschland, Polen und Tschechien mit Mode aus Leinen, Filz und Leder zu Gast.

Im Rahmen des Schlossjubiläums sind auch Konzerte geplant, darunter die Aufführung des vierten und sechsten Brandenburgischen Konzerts. Johann Sebastian Bach schrieb diesen Konzertzyklus vor 300 Jahren. Mit ihrer Interpretation sind die bekannten Cembalisten Aleksandra und Alexander Grychtolik am 16. Oktober zu Gast im Schloss. In Vorbereitung befinden sich außerdem eine Nachtführung am 30. Juli, bei der alte Schlossbewohner zum Leben erwachen, sowie das «Picknick in Weiß» am 1. August. Dann lädt die Schlosswiese am Fontänenteich mit Spielen und historischen Tänzen zum Verweilen ein - unter einer Voraussetzung: Die Gäste müssen weiß tragen.

Im Juni 1721 erfolgte die Grundsteinlegung für das heutige Schlossgebäude. Vier Jahre vorher hatte Ernst Ferdinand von Knoch, ein Kammerherr bei August dem Starken, das Rittergut Rammenau erworben. Die Planung für den Schlossbau legte er wohl in die Hände des Architekten Johann Christoph Knöffel. 1744 floh Knoch - die hohen Baukosten hatten ihn in den Konkurs getrieben. Er wurde kurzerhand aus dem Adelsstand ausgeschlossen. Später wechselte das Schloss noch häufig den Besitzer. Anfang der 1990er Jahre übernahm der Freistaat Sachsen die Anlage als Eigentümer. Sie gehört heute zu den am besten erhaltenen barocken Landschlössern Sachsens.

Barockschloss Rammenau

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH