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Ausstellung «Gegenwarten» eröffnet

Das Werk «Versinken» des schweizer Künstlers Roman Signer im Chemnitzer Schlossteich. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Das Werk «Versinken» des schweizer Künstlers Roman Signer im Chemnitzer Schlossteich. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Begleitet von Kontroversen über einen Beitrag zum Thema «Antifa - Mythos und Wahrheit» ist am Samstag in Chemnitz die Sonderschau «Gegenwarten/Presences» eröffnet worden. Unter Federführung der Kunstsammlungen Chemnitz sind bis zum 25. Oktober im Innenstadt-Gebiet Interventionen, Skulpturen, Installationen und Performances von 20 Künstlern und Kollektiven zu sehen.

Zweieinhalb Monate vor der Entscheidung über den deutschen Repräsentanten als Europas Kulturhauptstadt 2025 will Bewerber Chemnitz mit dem internationalen Kulturprojekt ein Zeichen setzen. Dies sei ein wichtiger Baustein bei der Kulturhauptstadt-Bewerbung, sagte Michael Stötzer, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau.

Einen Tag zuvor hatte eine Kontroverse über ein Werk des Kollektivs Peng! für Aufregung gesorgt und die Künstler zeitweise ihren Teil der Schau abgesagt. Entzündet hatte sich dies an einem Wandtext, mit dem sich das «Peng! Collective» mit der so genannten «Hufeisentheorie» auseinandersetzt. Die Theorie bezeichnet eine Nähe zwischen Links- und Rechtsextremismus. Ihre Arbeit kritisiere «die fatale Gleichsetzung von Antifa und gewaltbereiten Neonazis - die 'Hufeisentheorie' - und deren Verbreitung durch Parteien wie CDU, FDP und AfD», teilten die Künstler mit.

Frederic Bußmann, Direktor der Kunstsammlungen, hatte gefordert, dass die in der Arbeit genannten Partei-Namen entfernt werden sollten. Darüber habe es einen Dissens mit dem Künstlerkollektiv gegeben, bestätigte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Kunstsammlungen seien zur politischen Neutralität verpflichtet und würden daher anderen Regularien unterliegen als die Künstler. «Es sah aus, als wenn das ein Statement der Kunstsammlungen ist», so Bußmann. Daher sei es sein Wunsch gewesen, dass das wegkommt.

Noch am Abend wurde die Kontroverse ausgeräumt, die Antifa-Schau bleibt vorerst Teil der Ausstellung. «Wir prüfen, ob das bleiben kann», sagte Bußmann. Es sei gut, solche Diskussionen zu führen. Ein solches Spannungsverhältnis müsse man aushalten, sagte Bußmann.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Das Werk «Versinken» des schweizer Künstlers Roman Signer im Chemnitzer Schlossteich. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa