loading

Nachrichten werden geladen...

Terrorzelle NSU machte Urlaub auf Fehmarn

Der Prozess am OLG Dresden richtet sich gegen eine mutmaßliche Vertraute und Unterstützerin des rechten Terrortrios NSU. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa POOL/dpa
Der Prozess am OLG Dresden richtet sich gegen eine mutmaßliche Vertraute und Unterstützerin des rechten Terrortrios NSU. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa POOL/dpa

Beate Zschäpe muss als Zeugin vor dem Oberlandesgericht Dresden aussagen. Dabei kommen auch neue Details zum NSU ans Tageslicht.

Die Terrorzelle NSU hat nach Aussage der verurteilten Terroristin Beate Zschäpe wiederholt Urlaub auf der Ostseeinsel Fehmarn gemacht. Das Trio habe dort jahrelang immer wieder Reservierungen auf Campingplätzen gehabt, sagte Zschäpe beim Prozess am Oberlandesgericht (OLG) in Dresden. Dafür habe man die Personalien der jetzt Angeklagten Susann E. und ihres Ehemanns verwendet.

Die Identität der Angeklagten habe sie zum ersten Mal kurz entschlossen verwendet, als die Polizei sie Anfang 2007 zu einer Zeugenaussage wegen eines Wasserschadens im damaligen Wohnhaus des NSU-Trios vorlud. André E., der Ehemann der Angeklagten, habe sie zum Polizeirevier begleitet. Ihre spätere Freundin und enge Vertraute will Zschäpe zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht gekannt haben. Ein erstes Treffen soll es erst danach gegeben haben. 

Angeklagte soll NSU unterstützt haben

Zschäpe ist bei der Verhandlung als Zeugin geladen. Sie wurde 2018 vom OLG München zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Neonazi-Terrorzelle NSU bestand aus Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Ab dem Jahr 2000 verübten die drei jahrelang unerkannt zehn Morde in ganz Deutschland.

Der Prozess in Dresden richtet sich gegen Susann E. Ihr wirft die Bundesanwaltschaft vor, den die Terrorgruppe des «Nationalsozialistischen Untergrunds» (NSU) unterstützt zu haben. Sie soll Zschäpe ihre Krankenkassenkarte und ihre Personalien zur Verfügung gestellt haben. Zudem war sie laut Anklage an der Abholung eines Wohnmobils beteiligt, das der NSU am 4. November 2011 beim letzten Raubüberfall in Eisenach verwendete. 

Seit spätestens Anfang 2007 soll E. von den rassistisch motivierten Morden des NSU gewusst haben. Ihr Ehemann André E. wurde 2018 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten