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Schwerkranker ergaunert Hunderttausende von Krankenkasse

Ein Hinweisschild am Landgericht Dresden. Foto: Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Hinweisschild am Landgericht Dresden. Foto: Matthias Hiekel/dpa-Zentralbild/dpa

Mit gefälschten Rechnungen über Therapie- und Behandlungskosten hat ein Dresdner weit mehr als eine halbe Million Euro von seiner Krankenkasse ergaunert. Das Landgericht Dresden verurteilte den seit Jahren schwer kranken Mann am Donnerstag wegen Betrugs und Urkundenfälschung in 59 Fällen zu vier Jahren Freiheitsstrafe. Der 60-Jährige hatte alle Vorwürfe im Prozess eingeräumt. Nach seinen Angaben hat er angesichts der ärztlichen Diagnosen nicht damit gerechnet, die Konsequenzen seines Tuns noch zu erleben.

Der frühere Unternehmer ist seit 2000 arbeitsunfähig, verkaufte Firma, Haus und eine weitere Immobilie. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er zwischen 2015 und 2020 von der privaten Krankenversicherung über 677.000 Euro kassierte, auf die er keinen Anspruch hatte. Erst habe er monatlich Behandlungskosten abgerechnet, später reichte er gefälschte Rechnungen ein. Einige weitere Fälle sind bereits verjährt.

Mit dem Geld besserte der Mann seine Erwerbsunfähigkeitsrente auf, finanzierte Wohnungen, ein Auto sowie Unterhalt für Sohn und Ex-Frau. Und er lud seine Familie zu Luxusreisen ein. Die Betrügereien seien dem Angeklagten sehr leicht gemacht worden, sagte der Vorsitzende Richter Thomas Mrodzinsky. Er habe Schlupflöcher gefunden und das System ausgenutzt. Die Verteidigung hatte drei Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe gefordert, die Staatsanwaltschaft vier Jahre und acht Monate. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH