loading

Nachrichten werden geladen...

Polizei im Dreiländereck will enger zusammenarbeiten

Polizist in Uniform. Foto: Jens Büttner/zb/dpa
Polizist in Uniform. Foto: Jens Büttner/zb/dpa

Die Bundespolizei will die Zusammenarbeit mit ihren tschechischen Kollegen in der nordböhmischen Verwaltungsregion Liberec forcieren. Vertreter beider Seiten besuchten am Donnerstag in der Grenzstadt Hradek nad Nisou einen möglichen Standort für eine künftige gemeinsame Polizeidienststelle. Früher siedelte in dem Gebäude die Fremdenpolizei, wie die Ausländerbehörde in Tschechien heißt.

Im Rahmen des Projekts «Grenzüberschreitende Sicherheitskooperation» würden die Grundlagen einschließlich der Parameter wie Lage, Stärke, Führung und Auftrag erarbeitet, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit sei man noch in der Anfangsphase. Die endgültige Entscheidung werde auf Ministeriumsebene fallen.

Hradek nad Nisou (Grottau) liegt im Dreiländereck zwischen Tschechien, Deutschland und Polen. Die Stadt mit knapp 7700 Einwohnern ist nur wenige Kilometer von Zittau im Landkreis Görlitz entfernt. Das Kooperationsprojekt wird von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Fonds für innere Sicherheit gefördert und läuft bis Oktober 2021.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf gemeinsamen Einsatzformen wie Streifen. Sie sollen den Angaben zufolge weiterentwickelt werden, um noch flexibler auf die «dynamische Lage im gemeinsamen Grenzraum» reagieren können. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei den geografischen Schwerpunkten für illegale Migration und andere Formen der grenzüberschreitenden Kriminalität. Dabei sollen die Ergebnisse einer speziellen Risikoanalyse genutzt werden.

Ein wichtiger Aspekt des Projekts sind auch Sprachschulungen mit einem Fokus auf die polizeiliche Terminologie und gemeinsame Übungen. So wurde Anfang Januar im nordböhmischen Liberec (Reichenberg) die gemeinsame Festnahme eines Verdächtigen in einem Gebäude trainiert. Seit dem Inkrafttreten des neuen deutsch-tschechischen Polizeivertrags im Oktober 2016 arbeiten beide Staaten noch enger zusammen. Probleme bereiten den Sicherheitskräften im Grenzgebiet unter anderem die Diebstahlkriminalität und der Drogenschmuggel.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Polizist in Uniform. Foto: Jens Büttner/zb/dpa