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Leipzig und Dresden sind Hochburgen bei E-Bike-Diebstahl

Nirgendwo in Sachsen werden mehr Pedelecs und E-Bikes gestohlen als in Leipzig und Dresden. (Archiv-Symbolfoto) / Foto: Martin Gerten/dpa
Nirgendwo in Sachsen werden mehr Pedelecs und E-Bikes gestohlen als in Leipzig und Dresden. (Archiv-Symbolfoto) / Foto: Martin Gerten/dpa

Diebe nehmen die hochpreisigen Räder offenbar gern ins Visier. In Sachsens Großstädten liegt der Schaden regelmäßig in Millionenhöhe. Was Radbesitzer tun können.

In Sachsen sind im ersten Halbjahr dieses Jahres erneut E-Bikes im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen worden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 2,3 Millionen Euro. Insgesamt gibt es bislang 708 Ermittlungsverfahren. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Landeskriminalamtes in Dresden hervor. 

Damit gab es in diesem Jahr bislang deutlich weniger Fälle als im Vorjahreszeitraum. Es sei aber zu erwarten, dass für dieses Jahr noch Fälle nachgemeldet werden, so ein Sprecher. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Diebstahlschaden bei 3,9 Millionen Euro in insgesamt 1.229 Ermittlungsverfahren.

Fast zwei Drittel des entstandenen Diebstahlschadens gehen auf Sachsens drei größte Städte zurück (63,67 Prozent). Mit weitem Abstand liegen Leipzig (209 Diebstähle im Wert von 729.228 Euro) und Dresden (168 Diebstähle im Wert von 535.784 Euro) dabei vor Chemnitz (68 Diebstähle im Wert von 199.973 Euro). 

Was der ADFC dazu sagt

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Sachsen (ADFC) zeigt sich von den Zahlen wenig überrascht. Es gebe aufgrund der hohen Bebauungsdichte in Großstädten einfach weniger Möglichkeiten, hochwertige Räder sicher abzustellen, so Geschäftsführer Konrad Krause. Hier sieht der ADFC viel Verbesserungspotenzial: Für das sichere Abstellen von Rädern brauche es außerdem verbindliche Vorschriften zur Qualität der Fahrradstellplätze bei Neubauten, so Krause. Dresden und Leipzig haben in ihren Bauordnungen entsprechende Regeln und Anreize geschaffen, so der ADFC-Geschäftsführer. Investoren haben im Rahmen der Stellplatzverpflichtung durch die Kommunen so etwa die Möglichkeit, die für sie deutlich teureren Autostellplätze bei Neubauten durch hochwertige Fahrradstellplätze zu ersetzen. 

Kommunal geförderte Möglichkeiten im öffentlichen Raum wie die «Hamburger Fahrradhäuschen», in denen abschließbare Stellplätze gemietet werden können, könnten die Situation weiter verbessern. 

In eigenen Erhebungen im Rahmen seiner Studie «Bike+Ride» hat der Club vor fünf Jahren außerdem festgestellt, dass 60 Prozent der sächsischen Bahnhöfe über keine oder nur mangelhafte Abstellanlagen verfügen würden. Neue Erhebungen zum Thema zeigten bereits, dass sich die Situation hier aber verbessere. 

ADFC: «Die Leute sind zu leichtsinnig.»

Möglichkeiten, sich zu schützen, sieht der ADFC vor allem in der Verwendung hochwertiger Schlösser. «Wir sehen wirklich sehr oft an hochwertigen Rädern ein Schloss, das kaum dazu geeignet ist, ein Rad zu sichern», so Konrad. Auch werden Räder oft nur an sich selbst und nicht an Gegenständen gesichert. «Das ist ein Riesenfaktor. Die Leute sind zu leichtsinnig.» Die Codierung eines Fahrrads durch den ADFC und seine Partner ist außerdem eine Möglichkeit der Diebstahl-Prävention. Dabei wird eine sogenannte «Eigentümer-Identifizierungs-Nummer» am Rad angebracht, mit der das Rad seinem Besitzer zugeordnet werden kann.

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