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Sachsen dehnt Hilfen auf polnische Arbeitnehmer aus

Martin Dulig (SPD, l) und Michael Kretschmer (CDU, r). Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Martin Dulig (SPD, l) und Michael Kretschmer (CDU, r). Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Sachsen steuert beim Management der Corona-Krise weiter nach. Nachdem ab diesem Donnerstag Hilfen für bestimmte Arbeitnehmer aus Tschechien gezahlt werden, sollen nun auch Beschäftigte aus Polen solche Vergünstigungen erhalten, wenn sie weiter in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen arbeiten, teilte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) am Mittwoch in Dresden mit. Ihnen werde vom Freistaat ein Zuschuss von je 40 Euro pro Tag gezahlt. Auch Angehörige und Lebenspartner können mit nach Sachsen kommen und erhalten dann jeweils 20 Euro täglich. Dafür hat das Land für die kommenden drei Monate zehn Millionen Euro eingeplant.

Unterdessen ist die Zahl der Corona-Patienten in Sachsen weiter gestiegen. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) wurden bis Mittwoch 1128 Infektionen registriert, 110 Fälle mehr als am Vortag. In acht Fällen gebe es einen klinisch schweren Verlauf, ein Betroffener liege auf der Intensivstation. Bereits am Vortrag war vermeldet worden, dass inzwischen sechs Menschen in Sachsen an Covid-19 starben - nach Aussagen von Köpping alles Patienten, die der Risikogruppe angehörten und älter als 75 Jahre waren.

Mittlerweile gebe es in allen Landkreisen außer Nordsachsen und Mittelsachsen Coronatest-Ambulanzen. Auch diese beiden Landkreise würden demnächst nachziehen, sagte Köpping. Täglich könnten nun 5600 Tests vorgenommen werden. Das bedeute aber nicht, dass nun jeder zum Test gehen soll. Diese seien für Menschen gedacht, die Symptome einer Erkältung haben und gleichzeitig mit Infizierten Kontakt hatten oder aus einem Risikogebiet gekommen sind. Man benötige die Kapazitäten für jene, die die Tests dringend brauchten. Laut Köpping wurde die Zahl der Intensivbetten mit Beatmung um 1000 auf 2500 erhöht.

Am Mittwochnachmittag waren erneut zwei Covid-19-Patienten aus Italien am Flughafen Leipzig/Halle gelandet. Sie sollen auf einer Intensivstation des Herzzentrums in Leipzig versorgt werden. «Bisher sind von den acht avisierten Patienten aus Italien vier in Sachsen angekommen und werden in Leipziger Kliniken versorgt. Die vier anderen Patienten sollen in Kliniken in Dresden und Coswig behandelt werden», erklärte Köpping. Man erwarte ihre Ankunft: «Wann sie genau kommen, wissen wir nicht. Nach unserer Kenntnis sind zunächst keine weiteren Transfers von Covid-19-Patienten nach Sachsen geplant.»

Innenminister Roland Wöller informierte über eine Verdoppelung der Straftaten im Zusammenhang mit Auflagen zum Coronavirus. Dies betreffe vor allem Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz. Die Zahl von 48 Straftaten am Montag sei inzwischen um 92 gestiegen: «Das hat natürlich auch mit verstärkten Kontrollen der Polizei und der Ordnungsämter zu tun.» Wöller appellierte an die Bevölkerung, die Vorgaben der Behörden einzuhalten und die Wohnung nur zur Arbeit oder im Ausnahmefall zu verlassen. Er stellte auch klar, dass Wochenmärkte in Sachsen nicht mehr gestattet sind.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Martin Dulig (SPD, l) und Michael Kretschmer (CDU, r). Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild