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Sachsen: Alle Informationen zum Schulstart #Tests #Quarantäne

Schulstart am 06. September in Sachsen / pixabay
Schulstart am 06. September in Sachsen / pixabay

In Sachsen startet am 06. September das neue Schuljahr. Mit mehr Tests und weniger Quarantäne will man komplette Schulschließungen vermeiden.

Diese Woche enden die Sommerferien in Sachsen und am Montag geht es für rund 494.500 Schüler und Schülerinnen wieder los. Für viele ist dies inzwischen das 3. Schuljahr unter Corona-Einschränkungen. Nur wie sehen diese inzwischen aus? Was hat die sächsische Regierung seit Februar 2020 in der Pandemie gelernt, welche Kenntnisse zieht sie daraus und vor allem, welche Maßnahmen leitet sie davon ab?

Corona-Situation in Sachsen

Sachsen hat eine schlechte Impfquote von nur 52,1% (Deutschland: 61%; Europa: 70%). Die Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen liegt bei ungefähr 25 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Wobei der Landkreis Zwickau bereits bei 51,9 und der Landkreis Görlitz noch bei 12 liegt.

Die niedrige Quote (Deutschland: 80,2%) liegt vor allem daran, dass zur Zeit wenig in Sachsen getestet wird - weder im Büro noch in der Schule, bedingt durch die Ferien. Es handelt sich daher auch eher um eine Test-Inzidenz und keine echte Infektions-Inzidenz. Diese Zahlen werden sich mit Schulbeginn wieder mehr der aktuellen Situation annähern.

Die Auslastung der Krankenkenhausbetten ist entspannt. Behandelt werden 28 Menschen mit einer Covid-19 Erkrankung und 12 werden beatmet. 117 freie Betten stehen noch landesweit zur Verfügung.



Maßnahmen zum Schulbeginn in Sachsen

Ersteinmal sollte man wissen, dass die Schulbesuchspflicht wieder eingeführt wurde. Niemand kann sein Kind ohne weiteres unentschuldigt zu Hause behalten. Ebenfalls wurde ein inzidenzunabhängiger Präsenzunterricht in der neuen Verordnung verankert. Wer bei einer 200er, 500er oder 1000er Inzidenz ins Schwitzen kommt - die Schule bleibt offen.

Genesene und geimpfte Schüler:innen werden dafür sogar nicht einmal getestet. Alle anderen werden bei einer Inzidenz unter 10 einmal und darüber zweimal die Woche getestet.

Die Maskenpflicht setzt ab einer Inzidenz von 35 ein. Außnahme sind wie immer Grundschulen und Förderschulen.

Flächendeckende Luftfilter oder mobile Luftfilter sind wie deren Förderung durch den Freistaat nicht geplant.

„Wir sind für den Schulstart und das neue Schuljahr gewappnet."
Kultusminister Christian Piwarz

Schuleinführungsfeiern in Sachsen

Damit sich das Testen in den ersten beiden Schulwochen lohnt, müssen alle zukünftigen Erstklässler:innen und auch die Begleitpersonen sich für die Schuleingangsfeiern nicht testen lassen.

Sonderregeln in den ersten beiden Schulwochen vom 06. bis 19. September

In den ersten beiden Wochen werden alle zweimal die Woche getestet. Dies betrifft Schul- und Hortpersonal, Lehrkräfte und alle Schüler und Schülerinnen. Sollte hier bereits die Inzidenz über 10 liegen, wird dreimal getestet.

Auch hier testet man die Genesenen und Geimpften nicht.

Impfangebote an den Schulen

Weiterhin sollen ab dem 13. September Impfangebote an den Schulen unterbreitet werden. Dafür werden für eine bessere Planung und Koordinierung in der ersten Unterrichtswoche Abfragen zur Impfbereitschaft durchgeführt. Dieses Angebot gilt für Schüler:innen ab 12 Jahren.

Für geimpfte und genesene Personen bestehen keine Testverpflichtungen mehr. Das gilt auch für den Schulbereich.

Quelle: Flyer zur Corona Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche des Freistaat Sachsens

Was passiert bei einem positiven Test an einer Schule? #Quarantäneregeln

Ziel ist es so wenig wie möglich Schülerinnen und Schüler in Quarantäne zu schicken. In der Altersgruppe bis 12 Jahre an Schulen soll beispielsweise grundsätzlich nur der positiv getestete Schüler in Quarantäne. Die anderen Schüler sollen über 14 Tage beobachtet und vermehrt getestet werden (dreimal wöchentlich), bis der nächste Fall gefunden wird.

Für die Altersgruppe über 12 Jahren soll der betroffene Schüler, die direkten Sitznachbarn sowie Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal, die in engem Kontakt standen, in Quarantäne. Auch hier werden die anderen Schüler:innen über 14 Tage vermehrt getestet.

Genesene und Geimpfte sollen nicht in Quarantäne geschickt werden. Da sie nicht getestet werden, dürfen sie auch bei Infektion weiterhin am Unterricht teilnehmen.

"Völliger Verzicht auf Quarantäne der Kontaktschülern käme systematischer Durchseuchung der Kinder gleich, auch vieler Eltern. Brechstange hilft bei Delta Variante nicht. Keine Quarantäne der Kontakte ginge nur bei täglichem Schnelltest aller Schüler für 5 Tage nach Covidfall"
Karl Lauterbach bei Twitter am 01.09.

Blick in andere Bundesländer

In NRW ist die Schule bereits vor 3 Wochen wieder gestartet und auch dort wird fleißg getestet. Die Impfquote in NRW liegt bei 63,7%. Mit Schulbeginn stieg die 7-Tage-Inzidenz landesweit auf 131, aber vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler trifft es stärker. So liegt die Inzidenz bei den 11 bis 16 Jährigen bei 362 und bei den 6 bis 10 Jährigen sogar bei 377.

Durch die engmaschige Testung fallen auch Kinder auf, die sich infiziert haben, aber überhaupt keine Symptome zeigen. Es werden also viel mehr Fälle erfasst als in den Ferien. Der Vorteil davon ist, dass sich die Dunkelziffer reduziert und man genauer weiß, wo das Virus gerade besonders aktiv ist.


Quelle: Schul- und Kita-Coronaverordnung vom 24. August 2021; Quarantäneregelungen in Schulen und Kitas vom 27. August 2021