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Demenz-Todesfälle in Sachsen seit 2014 mehr als verdoppelt

Linke warnt vor Versäumnissen bei Pflege und Prävention (Archivbild)  / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Linke warnt vor Versäumnissen bei Pflege und Prävention (Archivbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

In Sachsen hat sich die Zahl der Demenz-Todesfälle seit 2014 mehr als verdoppelt. Besonders betroffen sind Frauen und Hochbetagte. Die Linke fordert entschlossenes Handeln.

In Sachsen sterben immer mehr Menschen an einer Demenzerkrankung. Zwischen 2014 und 2023 hat sich die Zahl der Todesfälle mehr als verdoppelt - von rund 1.600 auf mehr als 3.300, wie aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Abgeordneten Susanne Schaper hervorgeht. 2022 waren nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK bereits knapp 3,82 Prozent der Bevölkerung an Demenz erkrankt - deutlich mehr als im Bundesschnitt. Besonders häufig trifft die Krankheit Frauen und Menschen über 85 Jahre. 

«Wer an Demenz erkrankt, verliert schleichend Erinnerungen und Fähigkeiten, bis hin zur Pflegebedürftigkeit», erklärte Schaper. Dies sei nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen sehr herausfordernd. Demenzerkrankungen seien ein wachsendes Problem, die Zahl der Betroffenen werde mit der alternden Gesellschaft weiter steigen.

Linke sieht großen Handlungsbedarf

Die Linken-Politikerin forderte mehr Prävention und Unterstützung. «Wir müssen dafür sorgen, dass weniger Menschen eine Demenzerkrankung bekommen.» Erkrankte müssten bestmöglich behandelt und ihre Angehörigen unterstützt werden. «Bei Prävention, Diagnose und Therapie gibt es großen Handlungsbedarf», konstatierte Schaper. Dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Als wichtige Risikofaktoren nannte sie Bewegungsmangel, Suchtmittelkonsum, ungesunde Ernährung, Bluthochdruck, Einsamkeit und Depressionen. «Nötig sind kostenfreie und niedrigschwellige Angebote zur Früherkennung, verlässliche Beratungsstrukturen, Selbsthilfegruppen, spezialisierte Pflegedienstangebote und betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte.» Zudem brauche es mehr qualifiziertes Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, kontinuierliche Weiterbildung und eine bessere Anerkennung der Leistungen pflegender Angehöriger.

Pflegen am Limit: Angehörige brauchen mehr als Dank

«Der überwiegende Anteil der Pflege findet zu Hause statt, und ein Leben im vertrauten Umfeld sollte so lange wie möglich gewährleistet werden», sagte Schaper. Pflegende Angehörige bräuchten dafür nicht nur Beratung, sondern auch Entlastung, etwa durch mehr Tages- und Kurzzeitpflegeangebote. Ihre Pflegeleistung müsse zudem stärker bei der Rente und beim Einkommen abgesichert werden.

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