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DAK-Report: Mehr Fehltage bei Beschäftigten als 2021

Krankmeldungen liegen auf einem Schreibtisch. / Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration
Krankmeldungen liegen auf einem Schreibtisch. / Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Beschäftigte in Sachsen haben sich nach Auswertungen der Krankenkasse DAK im ersten Halbjahr häufiger krankgemeldet als im Vorjahr. Der Krankenstand stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent und ist damit der höchste seit Beginn der Pandemie, wie die Krankenkasse am Montag mitteilte. Fast jeder fünfte Fehltag (19,3 Prozent) sei auf Erkrankungen der Atemwege zurückgegangen. Basis der Analyse waren alle Krankschreibungen von rund 55.000 versicherten Beschäftigten.

Demnach kamen 861 Fehltage auf 100 Versicherte - 116 mehr als im ersten Halbjahr 2021. Husten und Schnupfen waren für 166 Fehltage verantwortlich, mehr als doppelt so viele wie 2021 (71). Ausfälle wegen Corona legten ebenso zu mit 76 Fehltagen je 100 Versicherte, der Bundesdurchschnitt war 64. Nach Angaben von DAK-Landeschefin Christine Enenkel bewirkte die hochansteckende Omikron-Variante so viel Arbeitsausfall wie keine andere zuvor. Die Krankschreibung per Telefon müsse zur dauerhaften Lösung werden, «um die Ansteckungsgefahr in den Arztpraxen zu reduzieren», forderte sie.

Die DAK verwies zudem auf die deutliche Zunahme von Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen. Fehlzeiten von Erwerbstätigen stiegen wegen Depressionen, Stress oder Ängsten von 2011 bis 2021 um fast die Hälfte (47 Prozent). Deren Bedeutung für das Herzinfarkt-Risiko werde oft unterschätzt, sagte Enenkel. Die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen stiegen seit Jahren, negativer Stress sei eine große Belastung. Dabei sieht die DAK im Zuge einer initiierten Forsa-Umfrage eine Ursache in der Kluft zwischen Leistung und Belohnung. 15 Prozent der Befragten hielten ihre Vergütung für nicht angemessen, ebenso viele erwarteten oder erfuhren eine Verschlechterung ihrer Arbeitssituation und 13 Prozent hielten die Anerkennung ihrer Chefs für zu dürftig.

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