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Corona-Front: Bundeswehr für weitere Aufgaben gerüstet

Soldaten der Bundeswehr helfen bei der Kontaktverfolgung von Infizierten. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild
Soldaten der Bundeswehr helfen bei der Kontaktverfolgung von Infizierten. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild

Die Bundeswehr sieht sich für weitere Aufgaben in der Corona-Krise gerüstet. «Wir haben ein Kräftekontingent von 15 000 Soldatinnen und Soldaten seit Frühjahr in Bereitschaft», berichtete Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis und Nationaler Territorialer Befehlshaber, am Donnerstag beim Besuch eines Freitaler Altenheimes, wo mehrere Soldaten die Arbeit des Pflegepersonals unterstützen. Er bezog sich auf bundesweite Zahlen. Lange Zeit seien nur ein paar Hundert von ihnen angefordert worden. In den letzten beiden Wochen sei die Nachfrage aber rapide gestiegen. Laut Schelleis sind aktuell rund 5000 Soldaten im Corona-Einsatz.

«Wir sind eingerichtet auf weitere Nachfragen», sagte der General, in dessen Regie die Hilfseinsätze laufen. Die Bundeswehr hoffe wie das ganze Land, dass man die Pandemieentwicklung mit den beschlossenen Maßnahmen nun unter Kontrolle bekomme: «Die Bundeswehr steht bereit. Wir haben noch Reserven, um eventuell auch in anderer Beziehung zu unterstützen - auf Anfrage. Das ist unser Auftrag, und den erfüllen wir gern.» Es gebe noch eine ganze Reihe von Dingen, die die Bundeswehr machen könnte: «Aber wir werden ja nicht von uns aus aktiv, sondern wir stehen bereit, wenn wir angefordert werden.»

Schelleis zufolge ist die Altenpflege nur ein Schauplatz des momentanen Einsatzes. Im Wesentlichen gehe es darum, Gesundheitsämter bei der Kontakt-Nachverfolgung zu unterstützen. Außerdem seien Kameraden bei der Testung von Reiserückkehrern dabei. Die Arbeit in Alten- und Pflegeheimen betreffe nicht die Pflege selbst, sondern unterstützende Tätigkeiten wie die Essenausgabe. Die Soldatinnen und Soldaten seien in erster Linie als «helfende Hände im Einsatz».

Nach den Worten von Schelleis verfügt die Bundeswehr zudem über Fähigkeiten im Bereich der Logistik. So lagere man für das Bundesland Sachsen-Anhalt medizinische Schutzausrüstung ein und verteile sie. ABC-Abwehrkräfte könnten bei Bedarf großflächige Desinfektionen durchführen und Desinfektionsmittel produzieren. In Bayern habe man in einem Fall bereits sechs Tonnen Desinfektionsmittel feldmäßig hergestellt. Ferner könne die Bundeswehr Sicherungskräfte für den Schutz kritischer Infrastruktur bereitstellen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Soldaten der Bundeswehr helfen bei der Kontaktverfolgung von Infizierten. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild