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Hohe Nachfrage nach Freiwilligendiensten in Sachsen - Sorgen um geplante Kürzungen

Einsatzstelle für Freiwilligendienste. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa
Einsatzstelle für Freiwilligendienste. / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Geplante Budgetkürzungen bedrohen Freiwilligendienste in Sachsen, laut einer Anfrage bei Verbänden.

Ob Umweltverband, Krankenhaus oder Diakonie - in Sachsen gibt es viele Möglichkeiten, einen Freiwilligendienst zu absolvieren. Das Interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), am Bundesfreiwilligendienst (BufDi) und weiteren Möglichkeiten ist relativ hoch, wie eine Anfrage bei Verbänden ergab. Allerdings bereiten geplante Kürzungen im Bundeshaushalt 2024/25 Sorgen. Durch die Streichung von insgesamt 113 Millionen Euro könnte nach Angaben der Johanniter-Unfall-Hilfe etwa jede vierte Einsatzstelle für Freiwilligendienstleistende bundesweit wegfallen.

Bei den Johannitern in Sachsen sind in diesem Freiwilligenjahr 80 Menschen beschäftigt. Sie werden laut Landesverband in der Pflege, in Krankenhäusern, in der Erste-Hilfe-Ausbildung, im Hausnotruf oder in Kitas eingesetzt. Für 2023/24 habe es mehr Bewerberinnen und Bewerber als im Vorjahr gegeben, erklärte die Referentin für Freiwilligendienste Natalie Rossow. «Mit den geplanten Mittelkürzungen könnten sich einige unserer Einrichtungen den Einsatz von Freiwilligen nicht mehr leisten, so dass wir weniger jungen Menschen einen Freiwilligendienst ermöglichen könnten.»

Bei der Diakonie in Sachsen sind im neuen Freiwilligen-Jahrgang vom 1. September 2023 bis 31. August 2024 rund 155 junge Menschen im Einsatz. Dazu kommen rund 40 Menschen über 27 Jahren, die einen Bundesfreiwilligendienst leisten werden. Das Interesse bei den jungen Menschen sei ungefähr gleichbleibend, bei den Älteren gebe es einen leichten Rückgang, teilte Diakonie-Sprecherin Dietlinde Büttner mit. Der soziale Dienst der evangelischen Kirche verzeichne zudem immer mehr Bewerbungen aus dem außereuropäischen Ausland.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen rechnet mit rund 160 Menschen, die im September einen Freiwilligendienst beginnen. Es gingen noch immer Bewerbungen ein und es sei auch weiterhin möglich, sich zu bewerben, teilte DRK-Sprecher Kai Kranich mit. «Grundsätzlich sehen wir ein gesteigertes Interesse an Freiwilligendiensten in der Öffentlichkeit.» Das DRK plädiert dafür, das Angebot auszubauen und das Taschengeld auf ein vergleichbares Niveau wie beim freiwilligen Wehrdienst zu heben.

Auf der Suche nach Interessenten ist noch der Umweltverband BUND in Dresden. Vier von fünf Stellen für den Bundesfreiwilligendienst seien derzeit unbesetzt. Der BUND wies darauf hin, dass es möglich sei, das gezahlte Taschengeld mit Kindergeld, Wohngeld oder Bürgergeld zu kombinieren.

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