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Proteste gegen Ausbau am Frachtairport: Keine U-Haft

Aktivisten der Initiative "CancelLEJ" blockieren eine LKW Zufahrt des DHL-Terminals. Foto: Tim Wagner/dpa
Aktivisten der Initiative "CancelLEJ" blockieren eine LKW Zufahrt des DHL-Terminals. Foto: Tim Wagner/dpa

Nach dem Protest von Ausbaugegnern des Flughafens Leipzig/Halle sind alle Aktivisten aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Da die Demonstrierenden spätestens am Sonntag vor der Ermittlungsrichterin ihre Identität preisgegeben hätten, sei keine Untersuchungshaft erlassen worden, sagte ein Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft am Montag. Es werde wegen Nötigung ermittelt.

54 Aktivisten hatten in der Nacht zu Samstag die Zufahrt zum Logistikzentrum von DHL blockiert. Mehrere Lastwagen stauten sich vor der Einfahrt und mussten durch ein zweites Tor umgeleitet werden. DHL erstattete nach Angaben der Polizei Anzeige, weil wegen der Blockade einige Maschinen erst mit Verspätung abgeflogen seien und ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sei. Demnach waren unter den aufgehaltenen Fahrzeugen auch Lastwagen, die mit Impfstoffen beladen waren und Piloten, die mit Taxis zu ihren Frachtmaschinen wollten. Insgesamt verliefen die Proteste aber friedlich.

Der Flughafen Leipzig/Halle soll erheblich ausgebaut werden. Unter anderem plant DHL die Erweiterung des Logistik-Drehkreuzes von 60 auf 100 Stellplätze. Das würde zu deutlich mehr Starts und Landungen vor allem in der Nacht führen. Der Airport ist inzwischen der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland nach Frankfurt/Main.

Vor allem die erwartete Zunahme nächtlicher Flüge stößt auf Kritik. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) befürwortet zwar den Ausbau, allerdings mit Auflagen. Auch mehrere Parteien im Magdeburger Landtag haben mehr Lärmschutz für die Anwohnerinnen und Anwohner des Airports gefordert.

Sachsen-Anhalt ist mit gut 18 Prozent an der Mitteldeutschen Flughafen AG beteiligt, zu der neben dem Flughafen Leipzig/Halle auch der Regionalflughafen in Dresden gehört. Haupteigner ist Sachsen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH