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Sächsische Kinos öffnen trotz unsicherer Perspektive wieder

Ein Kino-Mitarbeiter hält in den Händen. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein Kino-Mitarbeiter hält in den Händen. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Nach knapp zehnwöchiger Zwangspause dürfen die Kinos in Sachsen wieder öffnen. Die Regeln sind streng und die Perspektive unsicher. Trotzdem wollen die Lichtspielhäuser Fans wieder Programm bieten.

Sachsens Kinos wollen trotz unsicherer Perspektive mit der neuen Corona-Schutzverordnung wieder öffnen. «Wenn wir aber Pech haben, dann ist in 14 Tagen die Inzidenz zu hoch und dann ist wieder Schluss für uns», sagte etwa Petra Klemann, Geschäftsführerin der Passage-Kinos in Leipzig. Steigt der Inzidenzwert zu hoch und sind die Krankenhäuser überlastet, müssen unter anderem die Kinos wieder schließen.

«Die Überlastungsstufe hängt wie ein Damoklesschwert über den sächsischen Kinos», sagte Christian Bräuer vom Branchenverband AG Kino. Die Häuser seien jedoch auf Planbarkeit angewiesen, um das Programm zusammenstellen und Werbung steuern zu können. «Trotzdem öffnen wir, um zu zeigen, dass wir noch da sind und weitermachen», sagte Klemann.

Ähnliches ist von den großen Multiplex-Ketten zu hören. Während man bei den Passage-Kinos mindestens bis zum 20. Januar warten will, geht es etwa im Cinestar Leipzig und Cineplex Dresden bereits am heutigen Freitag wieder los. «Leider haben wir die stärksten Monate verpasst», sagte Markus Kühlmorgen, Prokurist des Cineplex in Dresden.

Laut AG Kino ist der Winter eigentlich Hauptsaison und die Zeit, in der Eigenanteile für Investitionen erwirtschaftet werden. Existenzbedrohend sei die Lage jedoch noch nicht. «Die derzeitigen Hilfsprogramme halten viele kleine Kinos gerade wie Schwimmflügel über Wasser», sagte Bräuer. Würden jedoch keine adäquaten Nachfolgeprogramme geschaffen, könne es zu einer Welle an Insolvenzen kommen.

Probleme sehen die Kinos dazu in der 2G-plus-Regel, die für den Zutritt zum Saal nun befolgt werden muss. Darunter müssen selbst Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Test vorlegen. Ausgenommen sind etwa Geboosterte und Menschen mit relativ frischer Zweitimpfung. «Wir haben in anderen Bundesländern mit dieser Regel gesehen, dass die Besucherzahlen zwischen 70 und 80 Prozent eingebrochen sind», berichtete Klemann. Es sei eine zusätzliche Hürde, die viele Menschen abschreckt, fügte Kühlmorgen an. Rainer Weber, Leiter des Leipziger Cinestars, sieht die Lage weniger kritisch: «Immer mehr lassen sich boostern und es gibt viele Testmöglichkeiten. Damit sollte die Hürde gar nicht so hoch liegen.»

Ab dem heutigen Freitag können die Kinos öffnen, solange die Inzidenz in der jeweiligen kreisfreien Stadt oder dem Landkreis unter 1500 liegt und die Überlastungsstufe nicht greift. Diese tritt in Kraft, wenn an drei Tagen in Folge in Krankenhäusern 1300 Betten auf Normalstationen und 420 Betten auf Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt sind. Die Kinos dürfen ihre Kapazität maximal zur Hälfte und mit bis zu 500 Gästen auslasten; bei einer 25-prozentigen Auslastung sind 1000 Zuschauer möglich.

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