Sachsens Polizei setzt bei der Aufklärung der Munitionsaffäre im Landeskriminalamt (LKA) und bei der künftigen Arbeit von Spezialeinheiten auf den Rat externer Experten. Wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte, beauftragte Minister Roland Wöller (CDU) eine dreiköpfige Kommission. Sie wird von Heinz Fromm geleitet, dem früheren Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Zur Kommission gehören ferner der Ex-Präsident der Bundesbereitschaftspolizei, Friedrich Eichele, sowie Manfred Murck, vormals Chef der Landesbehörde für Verfassungsschutz Hamburg.
Hintergrund ist ein Munitionsskandal beim LKA Sachsen. Im März war bekannt geworden, dass eine Sondereinheit des Amtes 2018 ohne Erlaubnis an einem Schießtraining auf einem privaten Schießplatz in Güstrow teilgenommen hatte und dafür mit mindestens 7000 Schuss Munition aus den Beständen des LKA in Sachsen bezahlte. Der Verbleib der Munition ist unklar. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt auch, ob es Kontakte der betroffenen 17 Beamten zur rechtsextremen Szene gibt.
«Der Vorfall hat deutlich gemacht, dass eine externe Untersuchung der Spezialeinheiten geboten ist. Wirksame Leitung und Dienstaufsicht muss gerade bei Spezialeinheiten in besonderem Maße gegeben sein», erklärte Wöller. Mit Ergebnissen und Empfehlungen der Kommission wird im September dieses Jahres gerechnet.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH