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Kassenärzte-Chef für Aufhebung der Impfpriorisierung

Eine Impfung wird in einer Arztpraxis vorbereitet. Foto: Ralf Hirschberger/ZB/dpa/Symbolbild
Eine Impfung wird in einer Arztpraxis vorbereitet. Foto: Ralf Hirschberger/ZB/dpa/Symbolbild

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Sachsen befürwortet eine generelle Aufhebung der Impfpriorisierung und mehr Entscheidungsbefugnisse für die Ärzte. Mit der neu aufgemachten Prioritätengruppe 3 hätten viele Menschen Anspruch auf eine Corona-Schutzimpfung, sagte Klaus Heckemann in Dresden auf Anfrage. So lange der Impfstoff aber knapp sei, müssten die Ärzte in den Praxen ohnehin entscheiden, wer geimpft werden könne - etwa nach Alter und Vorerkrankungen. «Wenn die Ärzte innerhalb der Prioritätengruppe entscheiden, kann man die Priorisierung auch gleich aufheben.» Heckemann sprach sich dafür aus, den Ärzten mehr Vertrauen für ihre Entscheidungen entgegenzubringen.

Anfang der Woche hatte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) die Impfpriorisierung für Astrazeneca in den Praxen bereits komplett aufgehoben. Laut Ministerium soll damit vermieden werden, dass übrig gebliebene Impfdosen entsorgt werden müssen. Praxen hätten gemeldet, dass es bei Bürgern teils Vorbehalte gegenüber Astrazeneca gebe, hieß es auf Anfrage. Laut Ministerium gibt es vor allem in den mehr als 300 Modellpraxen - etwa im Vogtland und in Grenzregionen - derzeit noch tausende verfügbare Impfdosen von Astrazeneca.

Nach Einschätzung von Heckemann hingegen läuft die Aufhebung der Impfpriorisierung für Astrazeneca in Sachsen weitgehend ins Leere. «Es gibt viele Anfragen in den Praxen, aber nicht genügend Impfstoff.» So hat etwa der Bund angekündigt, dass Arztpraxen in der Woche ab dem 26. April ausschließlich Biontech und kein Astrazeneca wie zunächst geplant erhalten. Für die Ärzte in den Praxen sei es ein großer Aufwand, den Impfstoff zu bestellen und immer wieder auf aktuelle Situationen zu reagieren, so Heckemann.

Wie viel und welcher Impfstoff in die Praxen komme, bestimmen laut sächsischem Gesundheitsministerium der Bund sowie die Ärzte mit ihrer jeweiligen Bestellung. «Hier gibt es immer wieder auch kurzfristige Änderungen», hieß es.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH