Ein katastrophales Abwehrverhalten hat Dynamo Dresden das Zweitliga-Comeback nach 1176 Tagen gründlich verdorben. Bei der SpVgg Greuther Fürth zahlten die Sachsen Lehrgeld und unterlagen mit 2:3 (1:2). Noel Futkeu traf bereits nach 24 Sekunden - zu diesem Zeitpunkt hatte noch kein Dynamo-Profi den Ball berührt.
Nach dem 0:2 durch Felix Klaus (9. Minute) markierte Christoph Daferner (11.) den Treffer zum Anschluss. Nach der Pause war es erneut Futkeu (51.), der den Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte. Claudio Kammerknecht (74.) traf nur noch zum Anschluss.
«Es war für viele von uns das erste Zweitliga-Spiel überhaupt. Vielleicht war die Nervosität etwas groß. Im Laufe des Spiels haben wir gemerkt, dass wir mithalten können und geilen Fußball spielen können», sagte Kammerknecht.
Dynamo-Trainer Thomas Stamm setzte auf Bewährtes, ließ mit Konrad Faber, Alexander Rossipal und Nils Fröling aber auch drei Neuzugänge von Beginn an auflaufen. Mittelfeld-Motor Niklas Hauptmann saß wie erwartet zunächst auf der Bank. Nach seiner Blinddarm-OP ist er noch nicht bei 100 Prozent.
Vogelwildes Deckungsverhalten in der Anfangsphase
Noch ehe es sich Dynamo versah, lag man schon zurück. Futkeu verwertete völlig unbedrängt am langen Pfosten eine Flanke von Reno Münz. Zwar hatten die Gäste durch Daferner (2.) praktisch im Gegenzug die Chance zum Ausgleich, doch Pelle Boevink kratzte den Ball noch aus dem Eck.
Und als nach neun Minuten faktisch in einer Kopie des ersten Gegentreffers noch das 0:2 fiel, musste man um die Elbestädter fürchten. Doch mit dem Anschluss - auch das ein Kopfballtor - keimte wieder Hoffnung.
«Wir wissen, dass wir in der Abwehr Luft nach oben haben, daran arbeiten wir. Die Anfangsphasen beider Halbzeiten mit den Toren haben gezeigt, dass wir zumindest in dieser Zeit nichts mit der Liga zu tun haben», sagte Trainer Stamm bei «Sky».
Dynamo nutzt Schwung nach Anschlusstreffer
Zumal Dynamo von da an das Spiel an sich zog. Fröling hätte nach 19 Minuten den Ausgleich markieren können, als Philipp Ziereis den Ball im eigenen Strafraum vertändelte, doch er scheiterte frei an Boevink. Danach verflachte die Partie. Dynamo bestimmte das Geschehen, musste aber froh sein, nicht mit einem 1:3 in die Kabine zu gehen. Nach einem Eckball in der Nachspielzeit setzte Ziereis einen Kopfball ans Lattenkreuz.
Abwehr schläft auch nach der Pause
Wer dachte, dass Dynamo aus den Abwehrfehlern der Anfangsviertelstunde gelernt hatte, sah sich nach dem Seitenwechsel getäuscht. Wieder konnte Fürth in Person von Futkeu ungehindert die gesamte Dynamo-Hintermannschaft austanzen und einschieben. Zur Vorentscheidung?
Nein, denn die Dresdner rappelten sich erneut auf, erarbeiteten sich Chance um Chance - auch durch gute Wechsel von Stamm. Der Anschluss von Kammerknecht mit einem Distanzschuss machte noch einmal Hoffnung, zumal es danach kaum noch Entlastung der Gastgeber gab. Nur wurden die sich bietenden Möglichkeiten nicht gut bis zum Ende ausgespielt. Daferner (57.) traf noch den Pfosten, das war es dann.
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