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Weniger pauschale Quarantäne an Schulen und Kitas in Sachsen

Ein Verkehrsschild mit dem Hinweis «Kindergarten» steht vor einer Kindertagesstätte. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
Ein Verkehrsschild mit dem Hinweis «Kindergarten» steht vor einer Kindertagesstätte. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Neue Regeln sollen pauschale Corona-Quarantäne für ganze Schulklassen oder Kitagruppen im neuen Schuljahr möglichst verhindern. Dafür wurden den sächsischen Gesundheitsämtern neue Leitlinien an die Hand gegeben, wie das Kultus- und das Gesundheitsministerium in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag mitteilten. Jeder neue Corona-Fall wird demnach wie bisher dem Gesundheitsamt gemeldet. Dieses soll dann anhand der neuen Leitlinien und der jeweiligen Lage vor Ort entscheiden. Den Angaben zufolge soll an den Schulen in den Altersgruppen bis Zwölf in der Regel nur noch der betroffene Schüler in Quarantäne. Die anderen Schüler dürfen weiter die Schule besuchen, sollen aber über einen Zeitraum von 14 Tagen dreimal pro Woche getestet werden - ebenso die Lehrkraft.

Bei über Zwölfjährigen sollen im Falle eines positiven Tests nicht nur der Schüler selbst, sondern auch die direkten Sitznachbarn sowie Lehrkräfte mit engem Kontakt in häusliche Quarantäne. Sachsen erlaubt aber auch Ausnahmen: Wer eine Maske getragen hat, gilt nicht als enge Kontaktperson. Geimpfte und Genesene sind grundsätzlich nicht von Quarantäne betroffen.

«Quarantäne-Regelungen für Schulklassen müssen mit Augenmaß auf das unbedingt Notwendige begrenzt werden», so Kultusminister Christian Piwarz. Der CDU-Politiker verwies auf weiter entwickelte Schutzmaßnahmen im Vergleich zum vergangenen Jahr und aktuellen Hinweisen vom Robert Koch-Institut (RKI).

In Kitas sollen das betroffene Kind sowie ungeimpfte Betreuer mit engem Kontakt in Quarantäne. Zeigen die anderen Jungen und Mädchen keine Symptome, können sie weiter die Einrichtung besuchen. Allerdings muss die Kita-Gruppe samt Erziehern für zwei Wochen räumlich von anderen Gruppen im Haus getrennt werden. Zudem sind regelmäßig «Lollitests» vorgesehen.

«Wir wollen die Schulen und Kitas unbedingt offenhalten - auch, um psychosoziale Auswirkungen der Pandemie zu minimieren», betonte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Es gebe neue Erkenntnisse, wonach sich als Kontaktperson in Quarantäne geschickte Kinder nur selten mit dem Coronavirus infiziert hätten. Daher gelte: «So viel Quarantäne-Anordnungen wie nötig, so wenig wie möglich», so Köpping.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH