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BTU Cottbus-Senftenberg zieht immer mehr internationale Wissenschaftler an

Blick über den Campus an der BTU - Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg. / Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild
Blick über den Campus an der BTU - Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg. / Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Die verhältnismäßig kleine Universität BTU in Cottbus entwickelt sich immer mehr zu einem Zentrum für die Erforschung von Zukunftsthemen. Auch bei der geplanten Medizinerausbildung will die Einrichtung kooperieren - und bringt dabei eine ganz eigene Sachkenntnis mit.

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zieht als Forschungs- und Lehreinrichtung mehr und mehr Wissenschaftler auch aus dem Ausland an. Forscher unter anderem aus Schweden, Österreich, Afrika und Australien hätten jüngst die Möglichkeiten im Strukturwandel erkannt, an Zukunftsthemen wie Energiewende, elektrische Antriebe oder Klimaneutralität zu arbeiten. Solche Möglichkeiten würden auch international wahrgenommen, sagte BTU-Präsidentin Gesine Grande der Deutschen Presse-Agentur. «Das bereichert uns unglaublich als weltoffene, diverse und kreative Uni.»

So sei ein Nachwuchswissenschaftler direkt aus Indien gekommen, um an der Uni an einem Wasserstoffprojekt mitzuwirken, erzählte die BTU-Präsidentin. Die Lausitz, die sich mit dem Kohleausstieg Richtung erneuerbare Energien ausrichte, sei unmittelbares Anwendungsfeld. «Es gelingt uns, mit diesen Themen und dem großen Praxisbezug Leute hierherzuziehen in einem Ausmaß, das man noch vor Kurzem nicht für möglich gehalten hätte - Leute, die gern auch langfristig hierbleiben möchten», stellte Grande dar.

Innerhalb weniger Jahre werden der BTU-Präsidentin zufolge schätzungsweise 1000 zusätzliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Mitarbeitende an der Uni und an wissenschaftlichen Partnereinrichtungen eingestellt - darunter sind das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Fraunhofer-Institut mit verschiedenen Bereichen und das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (Chesco). Allein bei Chesco sollen beispielsweise bis zum Jahr 2026 bis zu 400 Beschäftigte arbeiten.

Die Universität in der Lausitz verzeichnet mit etwa 7600 Studierenden als einzige Technische Universität Brandenburgs das dritte Jahr in Folge mehr Studienanfänger. «Das ist ganz klar ein Trend», hat Grande beobachtet, die diesen Umstand mit Blick auf andere Einrichtungen in Deutschland bemerkenswert findet. Andere Universitäten mit einem vergleichbaren Schwerpunkt auf Ingenieur- und Naturwissenschaften verzeichneten deutliche Studierendenrückgänge.

Künftig soll bei der Lehre die Universitätsmedizin einen weiteren Schwerpunkt bilden. In einer eigenen Medizinischen Universität in Cottbus sollen schon bald Mediziner und Fachleute für den Aufbau eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems ausgebildet werden. Dazu soll das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum (CTK) zum Universitätskrankenhaus werden.

Krisen wie Corona, die demografische Entwicklung und die zunehmende Digitalisierung brauchen laut Brandenburger Wissenschaftsministerium zeitgemäße Antworten in der Gesundheitsversorgung. Die BTU sieht vielfältige attraktive Kooperationsmöglichkeiten in der Forschung und wird die Uni-Medizin auch in der Lehre unterstützen - insbesondere in der Aufbauphase. Gerade zu den Schwerpunkten Digitalisierung des Gesundheitswesens und Gesundheitssystemforschung verfügt die BTU laut Grande über Expertise. Als Beispiele nannte sie die Telemedizin, Künstliche Intelligenz und Sensorik, aber auch die Gesundheitsforschung selbst.

Der BTU-Standort in Senftenberg wird ihr zufolge sehr eng in Lehre und Studium mit der Unimedizin kooperieren. «Für naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie, Biologie und Physik sollen Lehrangebote und Infrastruktur durch die Medizin-Studierenden genutzt werden», erläuterte die Uni-Präsidentin. Einen besonderen Schwerpunkt werde die interprofessionelle Lehre bilden. In sogenannten Skills Labs sollen Hebammen, Pflegekräfte und Physiotherapie während des Studiums gemeinsam mit den Medizinstudenten ausgebildet werden.

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