Im Schuljahr 2040/2041 werden in Sachsen laut einer Prognose bis zu 20 Prozent weniger Kinder und Jugendliche eine Schule besuchen als heute. Statt mit rund 419.250 rechnet das Statistische Landesamt dann nur noch mit 337.450 bis 367.500 Schülern, wie aus der aktuellen regionalisierten Prognose hervorgeht.
Besonders deutlich ist die Entwicklung an Grundschulen: Dort sollen 114.890 bis 125.020 Kinder lernen - das wäre bis zu einem Viertel weniger als jetzt.
Schülerzahl soll ab 2028 drastisch sinken
Die Zahlen sollen bis zum Schuljahr 2027/2028 noch leicht auf 418.600 bis 428.900 Schüler ansteigen und in den folgenden Jahren stark abnehmen. Von dieser Entwicklung ist der gesamte Freistaat betroffen, es werden jedoch regionale Unterschiede erwartet.
Am geringsten werde der Rückgang in der Stadt und dem Landkreis Leipzig sein, dort werden 8,6 Prozent beziehungsweise 9,8 Prozent weniger Schüler erwartet. Am stärksten sollen die Zahlen im Erzgebirgskreis zurückgehen, dort wird ein Rückgang um bis zu 28,1 Prozent für möglich gehalten.
Clemens: «Traurigste Statistik Sachsens»
Kultusminister Conrad Clemens (CDU) bezeichnete die Prognose als «traurigste Statistik Sachsens». «Der Geburtenrückgang kommt an den Schulen an», sagte er laut einer Mitteilung. Clemens kündigte vorausschauendes Handeln an, «damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen». Dazu zählen demnach der Erhalt des Schulnetzes mit wohnortnahen Standorten und kluge Lehrerstellenplanung.
Unter anderem als Folge überzogener Sparmaßnahmen früherer Jahre falle noch immer zu viel Unterricht aus. «Wir brauchen weiter neue Lehrkräfte – vor allem an den Oberschulen und im ländlichen Raum.» In großen Städten würden hingegen absehbar weniger Grundschullehrkräfte benötigt. Im Januar will Clemens eine neue Lehrerbedarfsprognose vorstellen.
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