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Freie Wähler fordern duales Lehramtsstudium in Sachsen

Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer. / Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer. / Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Das Lehramtsstudium in Deutschland ist klar geregelt. Auf Bachelor- und Masterstudium beziehungsweise Staatsexamen folgt ein Referendariat. Um den chronischen Lehrermangel in den Griff zu bekommen, gibt es auch andere Ideen.

Die Freien Wähler (FW) in Sachsen verlangen ein duales Lehramtsstudium. «Der Mangel an Lehrkräften wird uns schon allein aus demografischen Gesichtspunkten in den nächsten Jahrzehnten begleiten. Also müssen wir nicht nur den Beruf an sich, sondern auch den Einstieg über das Studium attraktiver gestalten», sagte FW-Landeschef Thomas Weidinger der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Die Vorteile für ein duales Studium lägen auf der Hand. «Man würde dadurch neue Zielgruppen ansprechen, weil man während des Studiums Geld verdient und das Ganze so einkommensunabhängig finanzieren kann.» Zudem gäbe es von Beginn an eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Auf diese Weise könnte jeder Studierende zeitnah erkennen, ob das der richtige Beruf für ihn sei.

«Wir sehen in unserer Forderung auch eine höhere Qualität der Ausbildung, weil der pädagogische Teil eben nicht nur theoretisch, sondern auch durch die Nähe zu den Schülern erlebbar gemacht wird», betonte Weidinger. Es sei klar, dass die Umsetzung eines dualen Studiums mit Herausforderungen verbunden sei und einen Mehraufwand für Lehrer bedeute - etwa bei der Betreuung von Studenten durch Vor- und Nachbereitungen der praktischen Ausbildung. Das ließe sich aber ausgleichen, indem Studenten die Lehrkräfte wiederum bei bürokratischen Arbeiten entlasten könnten. Duale Studenten dürften aber nicht als billige Arbeitskräfte und Lückenfüller fungieren.

«Die CDU-geführten Landesregierungen der letzten Jahrzehnte haben die jetzige Situation zu verantworten. Es ist ein Skandal, dass man offiziell zugeben muss, aus Personalmangel den Unterricht nicht zu 100 Prozent sicherstellen zu können. Dass dabei den Verantwortlichen nicht mehr einfällt, als die Zitrone weiter auszuquetschen, stellt keine Wertschätzung gegenüber der Lehrerschaft dar, die einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet», erklärte der FW- Chef. Deshalb müsse man das Thema «neu denken». Man fordere deshalb die Landesregierung auf, Modellversuche für ein duales Lehramtsstudium so schnell wie möglich zu starten.

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