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Elterntaxis verursachen Stau und Gefahrensituationen - Neue Haltestellen an Dresdner Grundschule

Vier Schulranzen stehen bei einer Einschulung in einer Grundschule auf einer Bank. / Foto: Bernd Thissen/dpa/Symbolbild
Vier Schulranzen stehen bei einer Einschulung in einer Grundschule auf einer Bank. / Foto: Bernd Thissen/dpa/Symbolbild

Eine Dresdner Grundschule plant die Einrichtung von Haltestellen für Elterntaxis, um Staus zu verhindern und die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.

An einer Dresdner Grundschule können Eltern ihre Kinder im Umfeld der Einrichtung künftig an Haltestellen für die sogenannten Elterntaxis absetzen. Denn die Autos, mit denen die Mädchen und Jungen zur Schule gebracht werden, sorgen dort immer wieder für Stau. «Elterntaxis verstopfen Zufahrtsstraßen, parken in zweiter und sogar dritter Reihe und schaffen damit zahlreiche Gefahrensituationen für ihre und andere Kinder», erklärt Dirk Reelfs, Sprecher des Kultusministeriums, am Montag auf Anfrage. Für die Kinder wäre es sicherer, wenn Eltern ihnen den Weg zu Fuß zutrauen würden.

Ähnlich argumentiert der ADAC. Bei langen oder unsicheren Schulwegen könne der Schulbus oder das Elterntaxi zwar erforderlich sein. In diesem Fall würden jedoch ausgewiesene Hol- und Bringzonen Sinn machen - also Haltestellen für die Autos der Eltern, sagte der sächsische ADAC-Sprecher Falk Forhoff. Laut ADAC gibt es fast immer bessere und sicherere Alternativen zum Elterntaxi. «Mütter und Väter wollen nur das Beste für ihre Kinder - mit dem Elterntaxi schießen sie allerdings häufig übers Ziel hinaus. Durch Überbehüten verzögern sie die Entwicklung ihres Nachwuchses hin zu selbstständigen Verkehrsteilnehmern», argumentiert der ADAC.

Der Automobil Club hat eine ganze Reihe von Gefahrensituationen ausgemacht, die von Elterntaxis verursacht werden. Das betrifft unter anderem die Behinderung von Schulbussen, waghalsige Fahr- und Wendemanöver vor der Schule und Halten selbst in Feuerwehrzufahrten. «Zudem können Kinder Risiken nicht immer richtig einschätzen. Immer wieder kommt es vor, dass sie aus dem Fahrzeug direkt zur Straße hin aussteigen oder zwischen parkenden Fahrzeugen die Fahrbahn überqueren», hieß es. In einem Leitfaden schlägt der ADAC unter anderem vor, für spezielle Haltestellen eine Mindestentfernung von 250 Meter bis zur Schule einzuhalten.

Laut einer ADAC-Umfrage zur Schulwegsicherheit aus dem Frühjahr 2023 geht die Hälfte der Schulkinder fast immer zu Fuß in die Schule beziehungsweise zur einer Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs. Ein Viertel nutzt meist den Schulbus, gut jeder Fünfte einen Linienbus. Je nach Jahreszeit fahren rund 14 bis 20 Prozent der Schulkinder meist mit dem Rad, und 17 bis 22 Prozent werden mit dem Auto zur Schule gebracht. 57 Prozent der Eltern steuern dabei direkt das Schulgebäude an, nur 27 Prozent eine Elternhaltestelle. Häufig würden diese aber gar nicht existieren, hieß es.

Der ADAC rät, Kinder bereits in der ersten Klasse zur Schule gehen zu lassen, sofern der Schulweg sicher ist und mit den Mädchen und Jungen schon vor dem ersten Schultag eingeübt wurde. «Dabei gilt: Nicht der kürzeste, sondern der sicherste Schulweg ist der beste - möglichst auf Straßen mit wenig Verkehr, breiten Gehwegen und sicheren Querungsanlagen über viel befahrene Hauptstraßen.» Dafür kämen neben Ampeln auch Zebrastreifen und Mittelinseln infrage, vor allem, wenn diese durch Lotsendienste abgesichert sind.

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