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Bündnis Gemeinschaftsschule wirft AfD und FDP Lavieren vor

Schüler melden sich im Unterricht. Foto: Frank Rumpenhorst/Archivbild
Schüler melden sich im Unterricht. Foto: Frank Rumpenhorst/Archivbild

Das Bündnis «Gemeinschaftsschule in Sachsen» hat der AfD und der FDP vorgeworfen, bei der Frage nach einem längeren gemeinsamen Lernen zu lavieren. Es gehe nicht darum, das bestehende Schulsystem abzuschaffen, erklärte Bündnis-Sprecher Burkhard Naumann am Sonntag in Dresden. Es gehe um eine zusätzliche Option, wenn Eltern, Lehrer und Schüler das vor Ort wollen. In Sachsen werden Mädchen und Jungen bisher nach Klasse 4 getrennt und gehen dann entweder auf das Gymnasium oder auf die Oberschule. Linke, SPD und Grüne halten eine solch zeitige Trennung für falsch und wollen die Kinder so wie zu DDR-Zeiten länger gemeinsam unterrichten lassen.

AfD-Chef Jörg Urban hatte sich in einem Wahlforum unlängst klar für ein gemeinsames Lernen bis Klasse 8 ausgesprochen. «Wir glauben, dass die Lenkungswirkung in der 4. Klasse gar nicht funktionieren kann. Es ist schwer abzuschätzen, ob ein Kind in der 4. Klasse später ein Studium schaffen kann oder nicht», sagte er wörtlich. Als das Bündnis die AfD aber konkret danach fragte, wie sie zu einem entsprechenden Volksantrag stehe, äußerte sich die Partei ablehnend. FDP-Chef Holger Zastrow hatte bei dem Forum ebenfalls Sympathien für das Modell geäußert, sah aber auch Risiken bei einer Veränderung im Schulsystem.

Das Bündnis hatte mehr als 50 000 Unterschriften gesammelt, um sein Anliegen als Volksantrag in den Landtag zu bringen. Nun muss das neue Parlament darüber entscheiden. In einer Umfrage wünschten sich 2017 64 Prozent der Befragten ein längeres gemeinsames Lernen in Sachsen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Schüler melden sich im Unterricht. Foto: Frank Rumpenhorst/Archivbild