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Verdi ruft Amazon-Beschäftigte in Leipzig zum Streik auf

Ein Transparent mit der Aufschrift "streiken" ist vor dem Logistig-Center von Amazon zu sehen. / Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild
Ein Transparent mit der Aufschrift "streiken" ist vor dem Logistig-Center von Amazon zu sehen. / Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten beim Versandhändler Amazon in Leipzig erneut zum Streik aufgerufen. Der Aufruf galt für die Zeit vom Beginn der Nachtschicht am Sonntag (21.30 Uhr) bis zum Ende der Spätschicht am Montag (23.15 Uhr). «Amazon wird uns nicht los», hatte die Gewerkschaft den Streikaufruf überschrieben. Wegen der Hygiene-Regeln aufgrund der Corona-Pandemie sollen vor dem Amazon-Lager am Montagmorgen aber nur kleinere Aktionen stattfinden, hieß es.

«Amazon hat in den letzten zwei Monaten beim Weihnachtsgeschäft wieder gigantische Umsatzsteigerungen verzeichnet. Das Vermögen von Amazon-Besitzer Jeff Bezos steigt um 7,5 Millionen Euro pro Stunde und gleichzeitig wird bei den Beschäftigten gespart, wo es geht. Das beginnt beim Urlaubsgeld und endet beim Weihnachtsgeld», erklärte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

Man werde Amazon für eine Bezahlung nach dem branchenüblichen Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels auch im neuen Jahr immer wieder bestreiken, betonte Lauenroth-Mago: «Unsere Aufforderungen zu Tarifverhandlungen zeigten bisher keinen Erfolg, deswegen haben wir die Beschäftigten erneut zum Streik aufgerufen.»

Nach Angaben des Gewerkschafters sind die Umsätze bei Amazon insgesamt im dritten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent gestiegen. Doch an der «gewerkschaftsfeindlichen Haltung» von Amazon ändere sich nichts. Die Arbeitsbedingungen seien «geprägt durch Dauerstress und Rücksichtslosigkeit». «Auch die Verhandlung zum Abschluss eines Gesundheitstarifvertrages wird abgelehnt.»

Lauenroth-Mago warf Amazon vor, die öffentliche Infrastruktur zu nutzen, aber keine soziale Verantwortung zu zeigen. Die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels müssten allgemeinverbindlich erklärt werden, damit sie für alle - also auch für Amazon - gelten.

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