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Corona-Krise bremst Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt

Ein Schild weist den Weg zur Agentur für Arbeit. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein Schild weist den Weg zur Agentur für Arbeit. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Seit einem Jahr sind die Folgen der Corona-Krise auf Sachsens Arbeitsmarkt deutlich zu spüren. So fällt die übliche Belebung im Frühling 2021 schwächer aus als sonst. Und weiter zeigen Betriebe neu Kurzarbeit für ihre Beschäftigten an.

Die Corona-Krise bremst den Frühjahrsaufschwung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen sank von März auf April um fast 3200 auf rund 134 200 (Stand: 13. April), wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Chemnitz mitteilte. Das sei zwar eine gute Tendenz, erläuterte Geschäftsführer Klaus-Peter Hansen. Normalerweise sei der Rückgang in einem April aber doppelt so hoch. Vor allem im Baugewerbe und der Landwirtschaft hätten Menschen eine Arbeit aufnehmen können. Auch hätten wieder mehr Männer und Frauen eine Weiterbildung begonnen.

Die Arbeitslosenquote wurde für April mit 6,3 Prozent ausgewiesen, nach 6,5 Prozent im März. Hansen appellierte an alle Sachsen, Impfangebote gegen das Coronavirus zu nutzen. «Denn das Impfgeschehen wird maßgeblich die weitere Entwicklung beeinflussen - und damit die Chancen und Perspektiven auf dem sächsischen Arbeits- und Ausbildungsmarkt.»

Die Pandemie hatte vor einem Jahr erstmals deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Seither sei er auf das Niveau von 2018 zurückgeworfen, hieß es. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosigkeit um 3,8 Prozent - das sind fast 5000 Arbeitslose mehr. Besonders stark ist der Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen. Mehr als 54 200 Männer und Frauen waren im April länger als ein Jahr arbeitslos. Das ist ein Plus von mehr als 40 Prozent binnen eines Jahres.

Der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Markus Schlimbach, bezeichnete diese Entwicklung als dramatisch. «Wenn jetzt nicht kräftig gegengesteuert wird, werden wir jahrelang mit einer verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit und damit frustrierten Menschen zu tun haben.» Die Bundesagentur für Arbeit, die Jobcenter und das Land müssten mit mehr Qualifizierung und Vermittlung gegensteuern.

Auch im April haben zudem Unternehmen neu Kurzarbeit angezeigt. Die Regionaldirektion sprach von 729 Betrieben und fast 15 000 Beschäftigten. Wie stark die Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen wird, steht erst in einigen Monaten fest. Die jüngsten Zahlen hierzu liegen für Januar vor. Damals sei die Kurzarbeit Hochrechnungen zufolge gegenüber Dezember um rund 4600 Betriebe und 27 000 Beschäftigte gestiegen, hieß es. Insgesamt waren damit in Sachsen 158 000 Menschen in 24 600 Betrieben betroffen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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