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Konjunktur und Ferienbeginn lassen Arbeitslosigkeit steigen

Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. / Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild
Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. / Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild

Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gibt neueste Zahlen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Sachsen bekannt. Trotz minimaler Sinken der Arbeitslosenzahlen war der Frühjahrsaufschwung dieses Jahr ausgeblieben. Unternehmen zögern bei der Nachbesetzung von Stellen.

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist im Juli wie erwartet zum Ferienstart gestiegen. Zuletzt waren knapp 132.000 Menschen arbeitslos, etwa 13.000 mehr als im Vorjahresmonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Chemnitz mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. «Insgesamt erwarten wir vorerst keine sinkenden Arbeitslosenzahlen, die Lage bleibt angespannt», sagte Klaus-Peter Hansen, der Chef der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen.

Mit dem Beginn der Sommerferien endeten viele schulische und duale Ausbildungen, weshalb sich Jugendliche vorübergehend arbeitslos meldeten, erläuterte Hansen. Zudem stellten Unternehmen während der Urlaubszeit weniger ein. «Was nicht üblich ist, sind beispielsweise erhebliche Rückgänge bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Handel oder dem Baugewerbe.»

Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnen fast alle Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichnen der Erzgebirgskreis (4,9 Prozent - plus 0,2) sowie Mittelsachen und die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (je 5,0 Prozent - plus 0,1). Am höchsten ist die Arbeitslosigkeit in Görlitz (8,5 Prozent - unverändert) und Chemnitz (8,5 Prozent - plus 0,3).

Für Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig ist eine angemessene Finanzausstattung der Jobcenter durch den Bund wichtig, um einen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. «Mit dem Bürgergeld wird der Fokus insbesondere auf verbesserte Fördermöglichkeiten im Bereich von Weiterbildung und Qualifizierung gelegt», sagte der SPD-Politiker am Dienstag.

Nach wie vor sind auch viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die hier vor dem Krieg in ihrem Land Zuflucht gesucht haben, ohne Arbeit. Im Juli waren rund 11.700 von ihnen arbeitslos gemeldet, knapp 300 mehr als im Juni. Dem standen 6300 mit sozialversicherungspflichtigem Job gegenüber. Hinzu kämen 1300 Minijobber, hieß es.

Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli gestiegen: um 62.000 auf 2,617 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg wie um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Begründet wird dies mit der schwachen Konjunktur.

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