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Viele Hausbesitzer denken über eigene Solaranlage nach

Ein Dach ist mit Photovoltaik-Modulen bestückt. / Foto: Caroline Seidel/dpa/Archivbild
Ein Dach ist mit Photovoltaik-Modulen bestückt. / Foto: Caroline Seidel/dpa/Archivbild

Wegen gestiegener Strompreise und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt liebäugeln einer Umfrage zufolge viele Hausbesitzer mit einer Solaranlage auf dem eigenen Dach. 18,2 Prozent der befragten Hauseigentümer gaben an, schon eine Photovoltaikanlage zu besitzen. 65,7 Prozent wollen sich in absehbarer Zukunft eine solche installieren lassen. Das ist Ergebnis einer Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts Appinio im Auftrag des Dresdner Unternehmens Solarwatt.

«Die Nachfrage nach Photovoltaik von Privatpersonen und Gewerbetreibenden ist ungebrochen», konstatierte Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus. Sein Unternehmen konnte im vergangenen Jahr den Umsatz auf 330 Millionen Euro mehr als verdoppeln. In diesem Jahr wird mit Erlösen von mehr als einer halben Milliarde Euro gerechnet. Zugleich soll die Mitarbeiterzahl von gut 800 auf mehr als 900 wachsen.

Der Anteil der Hausbesitzer, die noch keine Solaranlage besitzen, sich aber innerhalb eines Jahres eine solche anschaffen wollen, hat der Umfrage zufolge zugenommen. Lag er in der Umfrage im vergangenen Jahr bei 24,6 Prozent, waren es nun 31,8 Prozent.

Nach schweren Turbulenzen sehen sich die Solarhersteller in Sachsen seit einiger Zeit im Aufwind. Am Montag besichtigte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) die Fertigung der Unternehmen Solarwatt und Meyer Burger in Freiberg und Dresden. Dabei besiegelte auch Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) den Beitritt seines Bundeslandes zum Netzwerk europäischer Solarindustrieregionen.

Bei der Unterzeichnung des Vertrages in Dresden erklärte Willingmann, man wolle dazu beitragen, dass sich Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik stärker vernetzen. «Wir wollen die Rahmenbedingungen für Produktion, Forschung und Nutzung von Photovoltaik verbessern und darüber hinaus ein Stück weit mitreden, wenn in Brüssel jetzt die industriepolitischen Weichen für die Zukunft der europäischen Solarindustrie gestellt werden.»

Die Allianz ist auf Initiative Sachsens Anfang 2023 gegründet worden und umfasst sechs Regionen aus fünf europäischen Ländern. Neben Sachsen, das seit Januar dieses Jahres Mitglied ist, und Sachsen-Anhalt setzen sich auch Andalusien (Spanien), Kärnten (Österreich), Liberec (Tschechien) und Grand Est (Frankreich) im Netzwerk für eine Stärkung der europäischen Solarindustrie ein.

Bei dem Besuch des Solarunternehmens sagte Günther der Deutschen Presse-Agentur, er erkenne in einem früheren Kohleausstieg keinen Widerspruch. «Ich bin überrascht, wie hartnäckig sich die falsche Behauptung hält, die Jahreszahl 2038 sei als Bestandsgarantie für die Braunkohleverstromung in den Kohlekompromiss geschrieben worden.» Damit reagierte er auf Äußerungen unter anderem von Regierungschef Michael Kretschmer (CDU), der Verlässlichkeit angemahnt hatte und sich dabei auf das ursprünglich vereinbarte Ausstiegsdatum bezog.

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