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Geteilte Meinungen in Sachsen zum 49-Euro-Ticket

Ein Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn steht an einem Bahnhof. / Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild
Ein Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn steht an einem Bahnhof. / Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild

Die Meinungen zum 49-Euro-Ticket gehen in Sachsen auseinander. Während sich Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) unzufrieden über die Finanzierungszusagen des Bundes für den Nahverkehr geäußert hat, begrüßten Verkehrsverbünde am Donnerstag die Einigung zwischen Bund und Ländern. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) kritisierte, dass Studierende komplett vergessen worden seien und keine bundesweit einheitliche Lösung für ein vergünstigtes Bildungsticket gefunden worden sei.

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) nannte das 49-Euro-Ticket ein «großartiges Angebot für die Fahrgäste». Es werde die Nutzung des ÖPNV erleichtern. Das Ticket soll bundesweit gültig und monatlich kündbar sein. Es folgt auf das 9-Euro-Ticket, das im Sommer für eine rege Nutzung des Regionalverkehrs gesorgt hatte. Im Zuge der Einigung auf das Ticket hat der Bund auch zugesagt, die sogenannten Regionalisierungsmittel zu erhöhen, mit denen die Länder Bahn- und Busverbindungen bei den Nahverkehrsunternehmen bestellen.

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) wertete die Zusage bei den Regionalisierungsmitteln als ein erstes positives Signal. Man könne aber noch nicht einschätzen, ob die zusätzlichen Mittel ausreichen werden, um das bestehende Verkehrsangebot aufrecht zu erhalten, teilte Sprecherin Juliane Vettermann mit. Die gestiegenen Energiepreise belasten den Nahverkehr ganz erheblich.

Wann das 49-Euro-Ticket kommen wird, ist indes noch offen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte als Ziel den Jahreswechsel genannt. MDV und VVO äußerten sich zurückhaltender. Es müssten noch Details zwischen den Ländern, den Vertriebspartnern und der Nahverkehrsbranche geklärt werden. Alle Abo-Kunden würden zeitnah informiert.

Der Bund will dauerhaft die Regionalisierungsmittel erhöhen, mit denen die Länder Bahn- und Busverbindungen bei den Verkehrsunternehmen bestellen. Die Länder hatten dies zur Bedingung gemacht, dass sie das 49-Euro-Ticket mitfinanzieren. Das neue Ticket kostet drei Milliarden Euro. Bund und Länder finanzieren es jeweils zur Hälfte.

Ministerpräsident Kretschmer hatte nach der Einigung am Mittwochabend gesagt, die Regionalisierungsmittel des Bundes reichten nicht aus. «Der Bundesregierung war das 49-Euro-Ticket, dieses Symbol, noch wichtiger, da ist jetzt Geld vorhanden. Ich finde, das ist die falsche Reihenfolge.» Aber man müsse nun damit umgehen.

Die Studierendenvertretung KSS forderte, dass jetzt die sächsische Staatsregierung ein vergünstigtes 29-Euro-Ticket schaffen solle, das mit den bisher gültigen Semestertickets verrechnet werden kann. Die KSS verwies auf Niedersachsen, wo etwa ein 29-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende geplant sei.

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