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Urabstimmung zu unbefristetem Streik im GNK Mosel

"Warnstreik" steht auf einem Transparent. / Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild
"Warnstreik" steht auf einem Transparent. / Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Mit der Abstimmung über einen unbefristeten Streik will die Gewerkschaft IG-Metall im Kampf um den Erhalt des Gelenkwellenwerks (GKN) bei Zwickau den Druck erhöhen. Bislang sind alle Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der Gewerkschaft ergebnislos geblieben. Die Abstimmung hatte am Donnerstagvormittag begonnen. Die 835 Beschäftigten könnten ihre Stimme noch bis Freitag um 11 Uhr abgeben, teilte die IG Metall mit.

Bei ausreichender Zustimmung beginne der Streik am kommenden Montag. Am Donnerstagnachmittag informierten sich der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig und der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (beide SPD), über die Situation.

GKN hatte Mitte Januar bekanntgegeben, das Werk im Zwickauer Ortsteil Mosel auf absehbare Zeit zu schließen. Dort werden Gelenkwellen für Autos hergestellt. Begründet wurde die Entscheidung mit einer schwindenden Auslastung und sinkenden Preisen. Die Gewerkschaft lehnt eine Schließung ab und verlangt eine Perspektive.

Zugleich geht es der IG Metall zur Absicherung der Beschäftigten um einen Sozialtarifvertrag, der «angemessene Abfindungen und eine Transfergesellschaft zur Weiterqualifizierung sicherstellt», hieß es. Die Verhandlungen darüber seien bisher ergebnislos verlaufen. Daher erhöhe man nun mit Vorbereitungen auf einen Streik den Druck.

«Bereits in zwei kürzeren Warnstreiks und einem ganztägigen Warnstreik zu Beginn der Woche haben die GKN-Kolleginnen und -Kollegen ihre Bereitschaft demonstriert, für ihre Interessen einzustehen», betonte die IG Metall. Daran hätten sich fast alle Beschäftigten beteiligt. Die nächsten Verhandlungen mit der Geschäftsführung seien am kommenden Dienstag geplant.

Wirtschaftsminister Dulig stärkte den Arbeitnehmern bei seinem Besuch den Rücken. «Wir sind hier in der industriellen Herzkammer Sachsens. Hier werden Werte produziert und jetzt soll ein Werk geschlossen werden, obwohl die Kolleginnen und Kollegen hier Gewinne erwirtschaften.» Trotzdem wolle das Unternehmen in Ungarn einen Standort aufbauen, um die Produktion dort preiswerter zu machen. Dies sei den Arbeitnehmern gegenüber respektlos. Dulig wolle deshalb sowohl für Perspektiven der Beschäftigten als auch für die Perspektiven des Standortes kämpfen.

Auch der Ostbeauftragte Schneider zeigte sich der IG Metall und der GKN-Belegschaft gegenüber solidarisch. «Ich unterstütze diesen Streik, wenn er denn so beschlossen wird, wovon ich fest ausgehe.» Schneider wünsche sich, dass bei den Verhandlungen besonders die Fragen der Zukunft dieser Region eine Rolle spielen. Das Unternehmen habe jahrzehntelang Gewinne gemacht und müsse nun einen Teil der Transformation mittragen. Hierfür wolle sich Schneider persönlich zusammen mit dem sächsischen Wirtschaftsminister einsetzen. Die Region Zwickau sei eine Industrieregion und soll dies auch in Zukunft bleiben, so Schneider.

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