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Trockenheit und Feldmäuse machen Landwirten zu schaffen

Ein Traktor zieht einen Kartoffelroder über ein Feld. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB
Ein Traktor zieht einen Kartoffelroder über ein Feld. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB

In Sachsen geht die diesjährige Ernte mit einer durchwachsenen Bilanz der Landwirte zu Ende. Regional seien die Erträge von Raps und Getreide sehr unterschiedlich ausgefallen, wie der Landesbauernverband am Mittwoch mitteilte. «Von überdurchschnittlich bis Totalausfall war 2020 alles dabei. Und das zum Teil innerhalb einer Region oder gar benachbarter landwirtschaftlicher Unternehmen», sagte Verbandspräsident Torsten Krawczyk. Trockenheit, Spätfröste und vereinzelt Starkregen machte den Landwirten zu schaffen.

Bei der Wintergerste fiel die Ernte sehr verschieden aus. In Nordsachsen etwa konnte das Getreide nur als Pflanzensilage für die Futterversorgung geerntet werden. Fehlender Regen hat zudem Körnermais vielerorts kaum wachsen lassen, Kolben seien kaum oder nicht vorhanden. In Ostsachsen fällt die laufende Maisernte durchschnittlich aus, im trockenen Nordsachsen fürchtet der Landesbauernverband einen Futtermangel auf die Betriebe zukommen.

«Die Auswirkungen des Klimawandels sind unübersehbar», sagte Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne). Klimaschutz und Klimaanpassung seien deshalb für die Betriebe das Gebot der Stunde. Je nach Standort könnten etwa Landwirte neue Sorten wie Hirse, Soja oder Weizen mit extra langen Grannen testen, die mit Trockenheit besser klarkommen. Auch eine weniger dichte Aussaat, gezielte Düngung, vielfältige Fruchtfolge und schonende Bodenbewirtschaftung könnten bei der Anpassung helfen.

Das Statistische Landesamt geht nach Schätzungen trotz Trockenheit von höheren Ertragen bei Getreide und Raps aus. Mit knapp sieben Tonnen pro Hektar bei Getreide liegt der Ertrag voraussichtlich über dem des Vorjahres, aber dennoch um zwei Tonnen unter dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Das Landesamt rechnet insgesamt mit einer Ernte von rund 2,5 Millionen Tonnen Getreide. Weil Anbauflächen wegfielen, sind das voraussichtlich 0,7 Prozent weniger als 2019.

Nach der Ernte zeigten sich zudem vielerorts Probleme mit Feldmäusen und einer gewachsenen Population. Die Folge: Weggefressene Getreidestreifen bis hin zu zahlreichen Löchern im Boden. «Nach Trockenheit und Spätfrösten nagen nun auch noch die Mäuse an unserer Ernte», so Bauernpräsident Krawczyk. Eine sachgerechte Bekämpfung sei für die Landwirte nun existenziell.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Traktor zieht einen Kartoffelroder über ein Feld. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB

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