Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter drängt auf mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. «Ich kann erkennen, dass wir in Sachsen doch noch ganz schön Nachholbedarf haben, was den Ausbau der Erneuerbaren angeht. Da laufen uns andere Bundesländer, gerade im Osten, den Rang ab», sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch des ostdeutschen Energieversorgers EnviaM bei Leipzig. Besonders beim Windausbau müsse der Freistaat deutlich vorankommen.
Panter verwies zugleich auf die geplante Erhöhung der Ertragsbeteiligung für Kommunen. «Es gibt jetzt fixe Vergütungen - wir reden von 0,3 Cent für Windenergie pro Kilowattstunde -, die der Kommune zufließen», sagte er. Mindestens die Hälfte müsse an die betroffenen Ortsteile weitergereicht werden. «Das regelt am Ende der Stadt- oder Gemeinderat», so Panter. Damit sollen Akzeptanz und Zustimmung für Windkraftanlagen vor Ort gestärkt werden.
Zehnfacher Flächenbedarf - Sachsen hinkt hinterher
Der Minister erinnerte zudem an das Ziel, bis 2032 zwei Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen auszuweisen - wie es auch der Bund vorsieht. «Wir sind momentan bei 0,2 Prozent der Landesfläche, die bebaut ist.» Aus seiner Sicht zeigt das deutlich, wie groß der Aufholbedarf in Sachsen noch ist.
Auch beim Energiemix will Panter auf eine breite Aufstellung setzen. «Wir waren bisher als Freistaat Sachsen immer ein Energie-Export-Land», betonte er. Um diese Position halten oder zumindest den Eigenverbrauch sichern zu können, müsse Sachsen auf Alternativen setzen. Dazu gehörten Photovoltaik, Biomasse und Geothermie, vor allem aber neue Gaskraftwerke an bisherigen Kohle-Standorten.
Wasserstoff ist kein Wundermittel - aber ein wichtiger Baustein
Zum Thema Wasserstoff sagte Panter: «Wir werden Wasserstoff brauchen, deshalb ist es auch wichtig, dass wir ein Wasserstoffkernnetz bekommen.» Zugleich warnte er vor überzogenen Erwartungen - Wasserstoff allein werde nicht ausreichen, aber auch nicht überflüssig sein.
Mit Blick auf die Kosten verwies Panter darauf, dass erneuerbare Energien die «mit Abstand günstigsten Energieerzeugungsarten sind». Beim Netzausbau müsse man «pragmatisch» vorgehen und die Kosten im Blick behalten.
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