loading

Nachrichten werden geladen...

Kretschmer wirbt in Taiwan für Wachstum im Silicon Saxony

Ministerpräsident Kretschmer hat bei seiner Asienreise in Taiwan das Halbleiterunternehmen TSMC besucht. (Symbolbild) / Foto: David Chang/EPA/dpa
Ministerpräsident Kretschmer hat bei seiner Asienreise in Taiwan das Halbleiterunternehmen TSMC besucht. (Symbolbild) / Foto: David Chang/EPA/dpa

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sieht im TSMC-Werk in Dresden einen Technologiesprung für das Silicon Saxony. Was er in Taiwan fordert und warum Europa sich bewegen muss.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat zum Auftakt seiner Asienreise in Taiwan das Halbleiterunternehmen TSMC besucht. «TSMC ist für uns enorm wichtig. Es ist die größte Auslandsinvestition, die derzeit in Deutschland stattfindet. Und es ist natürlich der große Technologiesprung», sagte der CDU-Poilitiker nach einem Treffen mit TSMC-Chef C.C. Wei.

Milliardenprojekt schafft Tausende Jobs in Dresden

In Dresden errichtet TSMC derzeit gemeinsam mit Partnern ein neues Werk. Die Investitionssumme liegt den Angaben zufolge bei rund zehn Milliarden Euro. Damit entstehe eines der größten Ansiedlungsprojekte der jüngeren Zeit in Deutschland. In der Region werden in den kommenden Jahren Tausende neue Arbeitsplätze in der Mikrochipbranche erwartet – nicht nur durch TSMC, sondern auch durch Erweiterungen von Infineon und Globalfoundries.

Mit Blick auf das TSMC-Werk in Dresden betonte Kretschmer die Bedeutung für die weitere Entwicklung des Silicon Saxony. «Wir wollen natürlich, dass viele Zulieferer mitkommen, dass dieses Ökosystem wächst. Um es noch stärker wirtschaftlich für uns nutzbar zu machen.» Kretschmer warnte zugleich vor zu viel Regulierung in Europa. «Man sieht diese unglaubliche Dynamik in Asien, und wir sehen, dass wir alle Chancen haben in Europa.» Die deutsche Politik und Europa müssten sich endlich bewegen.

Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) stellte klar, dass die Investition erst der Anfang sei. «Die Halbleiterindustrie ist ein unglaublich schnelles Business, da müssen wir immer vorne mit dabei sein», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. So werbe der Freistaat auch bei Partnerfirmen von TSMC um eine Ansiedlung in Sachsen: «Erst jüngst konnten wir erfolgreich Topco vermelden.» Der TSMC-Zulieferer plant eine Ansiedlung in Sachsen.

Dass Sachsen Teil des weltweiten TSMC-Netzes ist, bemerkte Panter nach eigenen Angaben auch im Foyer des Hauptsitzes: «Auf der riesigen Weltkarte haben wir gesehen, dass da nicht nur die Standorte von TSMC in Taiwan, Japan oder den USA mit ihren Uhrzeiten angezeigt werden, sondern auch Dresden dort seinen Platz gefunden hat und angezeigt wird. Das macht einen stolz und freut uns.»

Nachhaltigkeitsperspektiven in der Halbleiterindustrie

Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU), der ebenfalls in Taiwan ist, nahm in Taipeh an der ersten Sächsisch-Taiwanesischen Wissenschaftskonferenz teil. Thema der Tagung sind «Nachhaltigkeitsperspektiven in der Halbleiterindustrie». «Sachsen ist das Herz der europäischen Halbleiterindustrie mit einem einzigartigen Forschungsumfeld für Chipentwicklung, starker und vielfältiger akademischer Fachkräfteausbildung.» Europa brauche diese Kooperation, um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen und technologisch wieder mehr Souveränität zu erlangen, sagte Gemkow.

Auch TU-Dresden-Rektorin Ursula Staudinger hob die Bedeutung der neuen Partnerschaften hervor: «Sehr gern richten wir als Exzellenzuniversität die Saxony-Taiwan Science Conference in Taipeh aus, bei der führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Industrie über die Zukunft der Halbleiterfertigung diskutieren.»

Vom Austauschprogramm zur strategischen Partnerschaft

Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums ist die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Taiwan in kurzer Zeit stark gewachsen. Dazu gehören Programme wie das «Semiconductor Talent Incubation Program», Austausch- und Mobilitätsprojekte für Forschende sowie ein Verbindungsbüro in Taipeh. Von den Initiativen hätten bereits Dutzende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie mehr als 200 Studierende profitiert.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Unterstützt von:

publizer