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Hohe Baupreise: Wohnungsunternehmen verzichten auf Vorhaben

Kräne und Gerüste stehen auf der Baustelle  eines Mehrfamilienhauses. / Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Kräne und Gerüste stehen auf der Baustelle eines Mehrfamilienhauses. / Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die im Verband der sächsischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft organisierten Unternehmen haben 2022 auf Investitionen im Umfang von 77 Millionen Euro verzichtet. Sie wurden vor allem wegen der hohen Baupreise abgesagt oder verschoben, teilte der Verband am Freitag in Dresden mit. «Diese Zahlen sind absolut alarmierend», erklärte Verbandsdirektor Rainer Seifert: «Wenn sich nicht schnellstmöglich etwas an den Rahmenbedingungen ändert, gerät das gute, sichere, bezahlbare und moderne Wohnen für alle Bevölkerungsschichten in Sachsen zunehmend unter die Räder.»

Laut Verband sieht der Trend auch für dieses Jahr beunruhigend aus. Die Wohnungsunternehmen - darunter viele kommunale Großvermieter in Städten und Gemeinden - würden mit einer Absage oder Verschiebung von Investitionen im Gesamtwert von knapp 73 Millionen rechnen. «Dass in diesen Dimensionen Investitionen in das Wohnen von morgen schlicht nicht stattfinden können, ist ein fatales Signal für Vermieter und Mieter», betonte Seifert.

In einer Umfrage hatten 88 Prozent der Befragten den Verzicht auf Vorhaben im Vorjahr mit hohen Baukosten begründet; 76 Prozent verwiesen auf eine mangelnde Förderung. Auch Zinsen und Kreditkosten spielte bei 41 Prozent der Firmen eine Rolle. Mehrfachnennungen waren bei der Umfrage möglich. In diesem Jahr gebe es bei den Gründen aber einen Umschwung, hieß es. Größtes Problem sei nun die fehlende oder mangelnde Förderung, die von 83 Prozent der Firmen genannt wurde. Danach folgen die zu hohen Baukosten und die Zinsen beziehungsweise Kreditkosten (je 58 Prozent).

«Die Förderungen, insbesondere für Sanierungen, sind nicht zielgenau, viel zu kompliziert und nicht ansatzweise ausreichend ausgestaltet, um den aktuellen Investitionsstau auflösen zu können», so Seifert. Land und Bund müssten hier dringend nachsteuern, sonst droht langfristig ein schleichender Verfall der Wohnungsbestände. Zudem brauche man Zinssubventionen für Bautätigkeiten.

Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft vertritt nach eigenen Angaben knapp 130 Wohnungsunternehmen, die mit mehr als 300.000 Wohnungen fast ein Viertel des Mietwohnungsbestandes in Sachsen bewirtschaften.

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