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Handelsverband sieht «Containern» kritisch

Weggeschmissene Lebensmittel liegen in einer Mülltonne. Foto: Christiane Raatz/dpa-Zentralbild/dpa
Weggeschmissene Lebensmittel liegen in einer Mülltonne. Foto: Christiane Raatz/dpa-Zentralbild/dpa

Der Handelsverband Sachsen sieht das «Containern» - das Suchen nach essbaren Lebensmitteln in Mülltonnen - kritisch. Lebensmittel landeten im Abfall, weil sie den Hygienevorschriften nicht mehr genügten, sagte Hauptgeschäftsführer René Glaser der Deutschen Presse-Agentur. Der Verband hat zudem Bedenken, weil sich in den Tonnen Abfälle mit Metall- oder Glassplittern aus Warenrückrufen befinden können. «Daher lehnt der Handel schon aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes Containern ab.» Zudem entstehe durch die Diskussion um eine Legalisierung des «Containerns» der falsche Eindruck, dass im Handel Tonnen von Lebensmitteln weggeschmissen würden. Dabei sei die Quote gering, so Glaser.

Nach einer im September vom Bundesernährungsministerium vorgestellten Studie landen jährlich knapp 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Auf Privathaushalte entfällt laut Berechnungen des bundeseigenen Thünen-Instituts gut die Hälfte, auf den Groß- und Einzelhandel entfallen etwa vier Prozent.

Ein Vorstoß von Hamburgs Justizsenator Till Steffen (Grüne), das Containern straffrei zu machen, ist Mitte des Jahres auf der Justizministerkonferenz gescheitert. Bei weggeworfenen Lebensmitteln gebe es zwar durchaus Handlungsbedarf, sagte ein Sprecher des sächsischen Justizministeriums. Strafrechtlich sei das allerdings schwierig. Eher müssten steuerliche Anreize für Konzerne geschaffen werden, Lebensmittel zu spenden - oder alternative Abgabeformen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Weggeschmissene Lebensmittel liegen in einer Mülltonne. Foto: Christiane Raatz/dpa-Zentralbild/dpa

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