Einzelhändler in Sachsen bangen in der Corona-Krise um das Ostergeschäft. Nach Weihnachten falle nunmehr mit Ostern das zweitstärkste Saisongeschäft voraussichtlich vollständig aus, kritisierte der Handelsverband Sachsen am Montag. Die Ware für Frühjahr und Ostern lagere in den Geschäften und drohe nach dem Winter nun abermals nicht verkauft zu werden. Hintergrund sind die steigenden Infektionszahlen im Freistaat und eine «Notbremse» ab gewissen Inzidenzwerten - damit werden Lockerungen auch für den Handel wieder hinfällig. So gilt etwa für das Einkaufen mit Termin, das sogenannten Click & Meet, eine Grenze von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner an sieben Tagen.
Daher gebe es einen «nicht mehr zu durchschauen Flickenteppich» in Sachsen, kritisierte der Verband. Unternehmen im Erzgebirge und im Vogtland hätten von den vorsichtigen und nun wieder zurückgenommenen Lockerungen kaum profitieren können.
Der Handelsverband fordert daher erneut eine Öffnungsperspektive, die sich nicht allein an Inzidenzwerten orientiere, sondern auch die Krankenhausauslastung, Impffortschritt und höhere Testquote berücksichtige. «Das tägliche Hin- und Her rund um die jeweilige Höhe des Inzidenz-Wertes als Maßstab für mögliche Lockerungen und das hiermit verbundene Durcheinander führen nicht nur zu erheblichen Planungs- und Rechtsunsicherheiten und zu Frustrationen bei Unternehmen und Kunden, sondern verstärken auch das allgemeine Unverständnis der Bürger», so Hauptgeschäftsführer René Glaser. Der Verband verwies darauf, dass viele Einzelhändler seit Mitte Dezember und damit seit 100 Tagen zwangsweise schließen mussten. Zahlreiche Unternehmen stünden vor einem «Scherbenhaufen».
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH