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Bundespolizei stoppt Transporter mit 29 Flüchtlingen

Ein Blaulicht leuchtet unter der Frontscheibe eines Einsatzfahrzeugs der Polizei. / Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild
Ein Blaulicht leuchtet unter der Frontscheibe eines Einsatzfahrzeugs der Polizei. / Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild

Nach einer Verfolgungsjagd haben Bundespolizisten einen Kleintransporter mit 29 Flüchtlingen an Bord in Markersdorf bei Görlitz gestoppt. Verletzt wurde niemand. Wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte, hatten Beamte in ihrer Freizeit am Dienstag gegen 20.10 Uhr den Transporter auf der Bundesstraße 6 in Görlitz bemerkt. Demnach fuhr er Schlangenlinien und verursachte fast einen Unfall. Durch die zwischenzeitlich geöffnete Hecktür nahmen die Beamten wahr, dass sich vermutlich Menschen auf der Ladefläche befanden. Da der Verdacht einer Schleusung vorlag, wurden die Dienststelle der Bundespolizei und das Polizeirevier Görlitz informiert.

Beamte verfolgten den in Richtung Markersdorf fahrenden Transporter. Bei dem Versuch, das Fahrzeug zu stoppen, drängte der Fahrer des Transporters eine Streife der Landespolizei von der Straße ab. Dabei wurde der Streifenwagen auf der rechten Seite beschädigt. Der Transporter blieb an einem Baum stehen, woraufhin der Fahrer versuchte, zu Fuß zu flüchten. Nach etwa zehn Metern konnte er festgenommen werden. Laut Bundespolizei leistete er erheblichen Widerstand.

Auf der Ladefläche des Transporters wurden 29 Menschen entdeckt - 13 Männer, sechs Frauen und zehn Kinder aus Syrien. Sie und der mutmaßliche Schleuser wurden zur Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf gebracht. Der Fahrer gab an, dass er Palästinenser sei. Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei stammt er allerdings aus Syrien und ist 50 Jahre alt.

Offenbar waren die Flüchtlinge mehrere Stunden erheblichen Gefahren ausgesetzt, den Angaben nach fehlten in dem Laderaum Sitze und Sicherheitsgurte. Laut einer Sprecherin brauchten die Flüchtlinge zunächst aber keine ärztliche Versorgung. Sollten sie Schutzersuchen stellen, wovon auszugehen sei, würden sie in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht, hieß es.

Die genauen Umstände und die Details der mutmaßlichen Schleusung werden derzeit ermittelt. Gesicherte Spuren deuten laut Bundespolizei darauf hin, dass der Transporter über die Balkanroute nach Deutschland kam. Gegen den Fahrer läuft nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Der beim Verkehrsunfall entstandene Gesamtsachschaden beträgt laut Bundespolizei 11.000 Euro.

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