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THW setzt verstärkt auf weibliche Einsatzkräfte: Mehr Frauen im Katastrophenschutz

Eine ehrenamtliche THW-Helferin ist bei einem Großbrand im sächsischen Arzberg im Einsatz. / Foto: Michael Appelfelder/THW Sachsen, Thüringen/dpa/Archivbild
Eine ehrenamtliche THW-Helferin ist bei einem Großbrand im sächsischen Arzberg im Einsatz. / Foto: Michael Appelfelder/THW Sachsen, Thüringen/dpa/Archivbild

Im THW-Landesverband Sachsen, Thüringen ist der Frauenanteil kontinuierlich gestiegen.

Das Technische Hilfswerk (THW) will weiblicher werden. Bereits in den vergangenen Jahren sei im THW-Landesverband Sachsen, Thüringen der Frauenanteil kontinuierlich gestiegen, sagte THW-Referatsleiterin Janine Stock der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit würden sich knapp 500 Frauen ehrenamtlich in dem Landesverband engagieren. Das seien fast 19 Prozent der annähernd 2700 ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte in beiden Freistaaten. Im Vergleich dazu waren 2014 erst 13,7 Prozent der Einsatzkräfte weiblich.

«Wir gewinnen immer mehr Frauen dazu, aber es geht zu langsam», sagte Stock. Das THW, das seit Anfang Juli mit Sabine Lackner erstmals eine Präsidentin an der Spitze hat, will bis 2030 bundesweit einen Frauenanteil von 30 Prozent erreichen. Ende 2022 engagierten sich den Angaben nach in Deutschland 11 357 Frauen im THW - das waren 16,3 Prozent der ehrenamtlichen Helfer. Für ein Engagement im THW seien keine besonderen Voraussetzungen nötig. «Es wird von Grund auf alles ausgebildet und geübt», betonte Stock.

Aufgrund der steigenden Einsatzzahlen und der demografischen Entwicklung sei das THW darauf angewiesen, dass sich künftig noch mehr Frauen engagieren würden. Laut Stock werden dafür unter anderem spezielle Weiterbildungen und Workshops angeboten. Außerdem werde mit der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten eine Kampagne im Netz vorbereitet, um mehr Frauen für den Katastrophenschutz zu gewinnen. Nächstes Jahr solle es zudem einen Helferinnentag geben, bei dem sich weibliche Führungskräfte vernetzen könnten.

«Wir möchten, dass sich Frauen auf allen Ebenen im THW wiederfinden», sagte die Referatsleiterin. Viele würden sich derzeit in Verwaltungsfunktionen engagieren. Im Einsatzgeschehen und bei Führungspositionen sei da noch Luft nach oben. Von den 34 THW-Ortsverbänden in Thüringen und Sachsen würden derzeit nur drei von Frauen geführt.

Von den bundesweit 640 Zugführern, die Einsätze leiten würden, seien Ende vergangenen Jahres nur acht Frauen gewesen. Das THW habe durch seine Historie ein männliches Image, sagte Stock. «Als das THW 1950 gegründet wurde, waren noch keine Frauen zugelassen.»

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Bundesweit engagieren sich nach eigenen Angaben mehr als 85.000 Freiwillige. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen wie Hochwasserkatastrophen oder Erdbeben dies erfordern.

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