Nach gewalttätigen Ausschreitungen während und nach einem Fußballspiel im Mai dieses Jahres in Leipzig hat die Polizei mehrere Objekte durchsucht. Insgesamt seien am Mittwoch 21 Wohnungen, eine Garage sowie ein Geschäftsraum von 20 Beschuldigten und zwei Nichtbeschuldigten in der Stadt und deren Umgebung durchsucht worden, teilte die Polizei mit. Dabei seien Beweismittel wie Mobiltelefone, Speichermedien sowie Bekleidungs- und Vermummungsgegenstände sichergestellt worden.
Bei dem Regionalligaspiel der BSG Chemie Leipzig und des 1. FC Lokomotive hatten am 7. Mai mehr als 100 zum Teil vermummte BSG-Anhänger Einsatzkräfte der Polizei am Ende der ersten Halbzeit mit Baumaterialien, Tischen, Stühlen und anderen Gegenständen beworfen. Dabei wurden acht Beamte verletzt.
Aufgrund der Schwere der Vorwürfe hätten sich die am Mittwoch durchgeführten Maßnahmen im Wesentlichen gegen Anhänger der BSG gerichtet. Gegen mehrere Personen werde wegen gemeinschaftlichem schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt, so die Polizei. Weiteren Anhängern des Fußballvereins wird vorgeworfen, gegen das Vermummungsverbot verstoßen zu haben. Auch gegen Anhänger des gegnerischen Vereins seien Strafverfahren eingeleitet worden.
Zudem sei am Mittwoch eine Öffentlichkeitsfahndung veranlasst worden, um die Identität von insgesamt 39 bislang unbekannten Beschuldigten zu ermitteln, hieß es.
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten