Wegen eines Waldbrandes in der Gohrischheide im Landkreis Meißen ist die Feuerwehr im Großeinsatz. Das Feuer war am frühen Nachmittag auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes in der Nähe eines Sprengplatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes ausgebrochen, wie Raiko Riedel von der Feuerwehr Zeithain sagte. Am Abend brannte demnach eine Fläche von etwa 700 Metern mal 700 Metern.
Die Löscharbeiten gestalten sich in dem stark munitionsbelasteten Gebiet schwierig. «Wir können nicht direkt löschen, sondern müssen Abstand einhalten», erläuterte Riedel. Der Einsatz werde länger andauern. «Über Nacht beruhigt sich das erfahrungsgemäß ein bisschen, aber wir rechnen damit, dass wir mindestens den morgigen Tag, vielleicht sogar noch länger zu tun haben», so Riedel.
Aktuell beobachte man, in welche Richtung sich das Feuer bewege - nach Süden und Westen, wo auf abgeernteten Feldern keine Gefahr besteht, oder zum großen Waldgebiet, wo es schwieriger würde.
Trotz großer Rauchwolke keine Gefahr für Bevölkerung
Zwischen Zeithain und Mühlberg/Elbe in Südbrandenburg stieg nach Beobachtungen eines dpa-Reporters am Abend eine große Rauchwolke auf. Vor Ort seien außerdem immer wieder Detonationen zu hören, berichtete der dpa-Reporter. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.
Laut einer Warnmeldung der Gemeinde Zeithain vom Abend ging für die Bevölkerung zunächst keine Gefahr aus. Trotzdem sollten Anwohner Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungen und Klimaanlagen möglichst ausschalten.
Im Einsatz waren nach Angaben der Feuerwehr neben den acht Ortswehren aus Zeithain auch der Katastrophenschutz-Löschzug Waldbrand des Landkreises Meißen, weitere Feuerwehren aus dem Umkreis und das Technische Hilfswerk (THW). Unterstützung kam auch aus Brandenburg. Zur Beratung, etwa hinsichtlich der gebotenen Abstände, war auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst vor Ort.
In der Gohrischheide kam es bereits mehrfach zu Bränden. Im Juni 2022 entwickelte sich ein Feuer zum größten Waldbrand in Sachsen seit 30 Jahren. Es entstand ein Millionenschaden. Ein Jahr später brannte es erneut, die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage. In beiden Fällen wurde Brandstiftung als Ursache vermutet.
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